Ökologische Fonds führen oftmals Atom-Anteile
18.04.2011 - Ökologische Fonds führen oftmals Atom-AnteileÖkologische Fonds führen oftmals Atom-Anteile
Das Thema nachhaltige Geldanlage ist seit Jahren auf dem Vormarsch und hat mit der Katastrophe in Fukushima weiteren Auftrieb erfahren. Immer mehr Anleger interessieren sich für die Geldanlage mit gutem Gewissen, denn laut einem Bericht auf „welt.de“ hat sich die Zahl der deutschen Angebote in diesem Bereich seit 2003 auf 350 fast verdreifacht und das Volumen dieser Fonds erreichte im selben Zeitraum mit 34 Milliarden Euro einen siebenfach höheren Stand. Trotzdem sollte man als Anleger sehr vorsichtig sein, denn äußerst viele Ökofonds haben trotzdem Aktien von Unternehmen im Portfolio, die beispielsweise an der Produktion von Atomstrom in irgendeiner Weise beteiligt sind.
Verschiedene Kriterien bei den einzelnen Nachhaltigkeitsindizes
Das Problem bei
nachhaltigen Fonds
liegt darin, dass sowohl die Fondsbetreiber als auch die verschiedenen Indizes unterschiedliche Kriterien für die Nachhaltigkeit eines Fonds anlegen. So werden beispielsweise die Dow Jones Sustainability Indizes nach dem Best-in-Class-Ansatz festgelegt, so dass jeweils die Unternehmen einer Branche ausgewählt werden, die in punkto Nachhaltigkeit zu den besten 10% gehören, was natürlich auch Branchen wie Öl und Chemie mit einschließt. Darüber hinaus fließt in die Nachhaltigkeitsbewertung auch das soziale Verhalten und die Mitarbeiterführung mit ein, was die Indizes weiter verfälscht.
Der Natur-Aktien-Indes bietet sehr strenge Nachhaltigkeitskriterien
Als Alternative zu recht weit gefassten Indizes bietet der Natur-Aktien-Index recht strenge Nachhaltigkeitskriterien und besteht zudem auch nur aus 30 Unternehmen. Fonds, die auf solchen Indizes aufbauen, sind nach Aussage von André Härtel von der Fondsratingagentur Feri die wahren Nachhaltigkeitsfonds, weil dort genauer hingeschaut wird. Zudem könnten die Anleger als grobe Orientierung das Prüfsiegel des European Sustainable Investment Forums (Eurosif) ansetzen, da die dortigen Fondanbieter sehr auf Transparenz bedacht seien. Roman Limacher, zuständig für den Bereich Investmentethik beim Vermögensverwalter Hauck & Aufhäuser in der Schweiz, ist zudem der Meinung, dass gerade Themen wie grüne Gentechnik oder Kernkraft Bereiche sind, die in Nachhaltigkeitsfonds nichts zu suchen hätten.
Anzeigen
Geldanlage-Ratgeber
Fordern Sie unseren kostenlosen Geldanlage
-Ratgeber mit zahlreichen Tipps zur Geldanlage an und bleiben Sie monatlich mit unserem Newsletter auf dem Laufenden.