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Freitag, den 01. Mai 2015

Nachhaltigkeitsfonds

13.02.2011 Wachstum mit Bedacht





Die Zuflüsse von Anlegergeldern in nachhaltige Investmentfonds verzeichneten in den letzten Jahren einen stabilen Wert. Besonders während der Finanzkrise war dieser Trend beobachtbar, als die Verunsicherung an den Aktienmärkten besonders groß war. Nachhaltigkeitsfonds setzen bei ihrer Ausrichtung ausschließlich auf Firmen, die sich die Verbindung von ökologischen Wirtschaften und die Einhaltung ethischer und sozialer Kriterien auf die Unternehmensfahne geschrieben haben. Nur wenn diese Punkte erfüllt sind, ist die Firma im Fokus des jeweiligen Fondsmanagements.
Begriff der Nachhaltigkeit
Um die Anlagephilosophie dieser Fonds zu verstehen, muss man zunächst die Bezeichnung Nachhaltigkeit erklären. Diese umschreibt im Zusammenhang mit einer Firma, dass die aktuellen wirtschaftlichen Aktivitäten nicht die Lebensbedingungen zukünftiger Generationen einschränken dürfen. Wachstum auf Kosten der nächsten Generation ist somit strikt verboten. Jede Fondsgesellschaft hat unterschiedliche Anforderungskataloge an die Firmen, grundsätzlich lassen sich aber die folgenden Hauptpunkte benennen:
  • verantwortungsvoller Umgang mit natürlichen Ressourcen wie Wasser und Energie
  • Verbot von Kinderarbeit, vor allem im Hinblick auf Zulieferfirmen in wirtschaftlich schwächeren Ländern
  • keine Produktion von Rüstungsmaterialien
Vorteile von nachhaltigen Unternehmen
Firmen, die auf das Thema Nachhaltigkeit setzen, erhalten dadurch viele Vorteile. Langfristig ist der wirtschaftliche Erfolg besser gewährleistet, da der sparsame Einsatz von natürlichen Ressourcen immer wichtiger wird. Durch den verantwortungsvollen Umgang können finanzielle Kosten eingespart werden. CO 2 -Bestimmungen, die in der Folge der Bekämpfung des Klimawandels immer härter werden, können ferner leichter eingehalten werden. Ein Pluspunkt, der besonders für energieintensive Firmen von hoher Bedeutung ist.
Zudem ergeben sich bessere Bewertungen bei Ratingagenturen, denn der Punkt der Nachhaltigkeit fließt immer öfter in die Firmenbeurteilung mit ein. Dadurch ergeben sich beispielsweise bessere Zinsbedingungen bei der Herausgabe von Unternehmensanleihen. Nicht zuletzt erzielen diese Firmen einen Wettbewerbsvorteil, da die Verbraucher in vielen Staaten ein höheres Bewusstsein für soziale und ökologische Fragen ausgebildet haben und sich dies beim Kaufverhalten wenigstens teilweise widerspiegelt.
Nachteile von Nachhaltigkeitsfonds
Als negative Folge der Eingrenzung des Anlagespektrums kann es durchaus passieren, dass Nachhaltigkeitsfonds bestimmte Unternehmen von einem Investment ausschließen, die rein wirtschaftlich betrachtet sehr gute Zahlen vorweisen. Allerdings ist dieser Nachteil, angesichts der zahlreich genannten Vorteile durchaus zu vernachlässigen. Besonders in einer langfristigen Perspektive zahlt sich der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen oder sozialen Rechten in der Regel wirtschaftlich aus.
Anzahl der Investmentfonds für Nachhaltigkeit steigt
Durch den Zulauf der Anleger in die Sparte der Nachhaltigkeitsfonds hat sich natürlich auch die Angebotspalette in den letzten Jahren vergrößert. Ein Beispielfonds ist der KCD-Union Nachhaltig Mix (ISIN: DE0009750000), der in dem Segment der defensiven Mischfonds beheimatet ist. Der Fonds wird von der Union Investment verwaltet, der Fondsgesellschaft der Volks- und Raiffeisenbanken.


Investiert wird in Aktien und vor allem in Euro-Anleihen, die von Firmen stammen, die beispielsweise weder Alkohol noch Rüstungsprodukte herstellen. Zudem sind Unternehmen aus dem Bereich des Glücksspiels nicht zugelassen. Hinsichtlich der Anleihen von Staaten spielen die folgenden Kriterien eine wichtige Ausschlussrolle:
  • keine systematische Verletzung der Menschenrechte
  • keine Anwendung der Todesstrafe
Zwei Analyseebenen durch Fondsmanagement
Neben der ersten Auswahl anhand der genannten Nachhaltigkeitskriterien werden die Firmen je nach Branche in einem weiteren Schritt daraufhin untersucht, wer die Vorgaben am besten umsetzt. Diese Methode wird allgemein als „Best-in-Class“ bezeichnet. Nach dieser weiteren Selektierung werden die jeweils wirtschaftlich erfolgreichsten Unternehmen schlussendlich in das Portfolio aufgenommen. Hinsichtlich der Branchenverteilung lässt sich feststellen, dass der Fonds breit diversifiziert ist, zahlreiche Wirtschaftszweige, wie beispielsweise Banken, Versorger oder Telekommunikation sind im Fonds vertreten.
Bei der vorgestellten Prozedur der Auswahl arbeitet die Fondsgesellschaft mit der Bank Sarasin zusammen und mindestens 80 Prozent der Aktien müssen der Positivliste dieser Bank entsprechen. Bekannte deutsche Unternehmen im aktuellen Portfolio sind beispielsweise SAP oder die Deutsche Telekom. In einer Rückschau über 10 Jahre konnte der Aktienfonds einen Zugewinn von knapp 40 % erzielen. Für einen defensiven Mischfonds – besonders unter Berücksichtigung der geringen Verluste während der zwischenzeitlichen Finanzkrise - ist dieser Wert durchaus ansprechend.

Fondsdaten des KCD-Union Nachhaltig MIX
• Mindestanlage: keine
• Ausgabeaufschlag: bis zu 3 %
• Fondsgebühren: 0,82 % (TER)
• Fondsvolumen: 177 Millionen Euro
• Auflagedatum: 1990




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