Naturkatastrophen treiben Weizenpreis weiter in die Höhe
07.09.2010 - Naturkatastrophen treiben Weizenpreis weiter in die HöheNaturkatastrophen treiben Weizenpreis weiter in die Höhe
Weizen gilt allgemein als eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel, wird mittlerweile jedoch auch als Spekulationsobjekt immer interessanter. Der Preis hängt bei Rohstoffen wie Weizen, Sojabohnen, Reis und Mais meistens davon ab, wie gut die Ernten ausfallen. In diesem Jahr fällt gerade beim Weizen durch die massiven Brände in Russland ein nicht unerheblicher Teil der Weizenernte aus, was neben den Transportengpässen auf jeden Fall zu Preissteigerungen führt. Wie berichteten bereits vor 4 Wochen über einen stark gestiegenen Weizenpreis , der sich in einem Future-Preis von 6,96 Dollar pro Scheffel (35,28 Liter) ausdrückte. Mittlerweile liegt dieser Preis an der Terminbörse Chicago Board of Trade (CBOT) bereits bei 8,68 Dollar, wobei noch nicht abzusehen ist, ob dies bereits das Ende der Fahnenstange bedeutet.
Keine Höchstpreise wie in der großen Lebensmittelkrise erwartet
Auch wenn der Weizenpreis infolge des russischen Exportstopps für Weizen erheblich gestiegen ist, erwartet Abdolreza Abbassian, Getreideexperte bei der Ernährungsorganisation der Uno, der Food and Agriculture Organization (FAO), nicht, dass sich die Situation von 2007/2008 wiederholen wird. Damals gab es eine wirkliche Nahrungsmittelkrise, die in verschiedenen Schwellenländern sogar für richtige Unruhen sorgte. Trotzdem ist auch für die Verbraucher letztlich mit steigenden Preisen für Brot und andere Weizenerzeugnisse zu rechnen, wie Franciscus Welirang, Vorstand des indonesischen Müllerverbands, der FTD verriet.
Spekulanten weiterhin ein Risikofaktor – Hedge Fonds setzen auf steigende Preise
Durch den starken Preisanstieg fühlen sich natürlich auch Spekulanten berufen, beim Weizen mitzuverdienen. So liegt die Differenz zwischen Kontrakten, die auf Preissteigerungen setzen und solchen, die Preissenkungen voraussagen, bei über 140.000. Dies könnte den Preis letztlich zusätzlich treiben, so dass auch für Privatanleger die Möglichkeit eines Einstiegs in Weizen zunehmend interessanter wird. Dabei stehen neben den bekannten Future-Kontrakten selbstverständlich auch entsprechende
Zertifikate
oder Weizenfonds zur Verfügung, die ebenfalls am Weizenpreis mitverdienen. Für die Entwicklungs- und Schwellenländer könnten weiter steigende Rohstoffpreise jedoch durchaus zu einem kritischen Faktor werden, weil viele Menschen sich dann die Nahrungsmittel nur noch sehr eingeschränkt leisten können. Eine solche Krise wird zwar nach Expertenmeinung nicht wieder erwartet, aber die Märkte verfügen über eine gewisse Eigendynamik und könnten letztlich durchaus solche Probleme auslösen.
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