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Dienstag, den 28. April 2015

Experten-Tipps zur privaten Altersvorsorge

22.11.2011 - Experten-Tipps zur privaten Altersvorsorge


Experten-Tipps zur privaten Altersvorsorge

Eine solide private Altersvorsorge lässt sich nicht in wenigen Minuten auf die Beine stellen. Dazu ist das Thema zu kompliziert, gibt es zu viele Alternativen, zwischen denen gewählt werden kann, und darf darüber hinaus die grundlegende Absicherung gegen existenzgefährdende Risiken nicht vergessen werden. Im Interview mit t-online.de hat der Referent für Altersvorsorge bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg Niels Nauhauser jetzt verraten, worauf man achten sollte.
Eine Basis schaffen
Der Experte empfiehlt, sich erst eine Basis zu schaffen, auf der die private Altersvorsorge aufbauen kann. Geprüft werden müsse zum Beispiel, ob ein ausreichender Haftpflichtschutz vorhanden ist. Sonst könnten unbeabsichtigt verursachte Schäden schnell zum finanziellen Ruin führen. Punkt zwei auf der Liste ist die finanzielle Rücklage, für die ein Tagesgeldkonto bestens geeignet sei. „Damit beugen Sie einer teuren Kontoüberziehung vor. Man weiß ja nie, was unerwartet an Ausgaben auf einen zukommt“, so Nauhauser. Darüber hinaus sollten bestehende Schulden getilgt und überlegt werden, ob in naher Zukunft weitere Ausgaben geplant sind. Erst dann macht es Sinn, sich um die Altersvorsorge zu kümmern, zumal sie am weitesten in die Zukunft reicht.
Auf Kosten und Flexibilität achten
„Weil die Lebensumstände sich immer mal wieder ändern, sollte man darauf achten, auf flexible Produkte zu setzen. Starre Vorsorgeprodukte wie zum Beispiel Lebens- und Rentenversicherungen lassen sich oft nur unter Inkaufnahme hoher Verluste an veränderte Lebensumstände anpassen“, mahnt Niels Nauhauser. Er rät zu einer ausgewogenen Streuung verschiedener Anlageklassen. Dazu gehören aus seiner Sicht neben Indexfonds auch Festgeld , Tagesgeld, Sparbriefe und Banksparpläne. Wer die Altersvorsorge noch breiter streuen möchte, könne auch auf offene Immobilienfonds und Gold setzen. Der richtige Mix orientiere sich dabei weniger am Alter des Sparers, sondern vielmehr an der Risikobereitschaft.
Verbraucher sollten sich selbst schlaumachen
Damit nicht zu viele Geld verschenkt wird, sollten auch bei der Altersvorsorge die Kosten berücksichtigt und bei Produkten mit ähnlichen Erfolgsaussichten das jeweils günstigere gewählt werden. Bei Lebens- und Rentenversicherungen komme es auf die Kostenquote und den langfristigen Erfolg der Unternehmen an. Entsprechende Vergleiche liefere unter anderem die Stiftung Warentest. Gleiches gelte für Fonds. Anlegern und Sparern legt Niels Nauhauser ans Herz, sich diesbezüglich selbst schlauzumachen, statt sich nur auf Finanzermittler oder Honorarberater zu verlassen. Denn, so der Verbraucherschützer: „Solange es keine Finanzaufsicht gibt, die die Qualität der Vermittler und der Honorarberatung überwacht und die Fehlverhalten sanktioniert, wird die miserable Beratung in diesem Land leider nicht verschwinden.“
Bild © Mark Ucker - Fotolia.com

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