Gold
30.08.2011 Welche Möglichkeiten gibt es für ein Investment?Um in das Edelmetall Gold zu investieren, lassen sich verschiedene Optionen auswählen. So kann man beispielsweise sein Geld direkt in Gold anlegen, indem man Goldbarren oder Goldmünzen kauft. Zudem können auch Zertifikatefonds für ein Goldinvestment genutzt werden. Ein weiterer Weg wäre die indirekte Anlage in Gold, die unter anderen durch den Kauf von Goldminenaktien zur Verfügung steht. In dem folgenden Text haben wir die einzelnen Anlagevarianten untersucht und präsentieren Ihnen jeweils wertvolle Tipps.
Goldbarren und Goldmünzen kaufen
Der Klassiker beim Goldinvestment ist sicherlich der Kauf von Goldbarren oder von Goldmünzen. Dies ist heutzutage beispielsweise bei Banken oder bei Händlern im Internet möglich. Als Anleger kann man bei den Goldbarren zwischen verschiedenen Größen auswählen. Unter anderen werden Goldbarren für wenige Gramm angeboten, aber auch bis zu einer Größe von einem Kilogramm. Bei den Händlern im Internet läuft der Verkauf dabei wie in einem herkömmlichen Onlineshop ab.
Dies bedeutet, dass man sich den gewünschten Goldbarren oder die Goldmünzen aussucht und beispielsweise durch eine Banküberweisung bezahlt. Danach werden die gekauften Artikel mittels eines Werttransportunternehmens an die heimische Adresse ausgeliefert. Zudem kann man die Goldartikel aber oftmals auch in einem Lager der Händler deponieren lassen. Die Kosten richten sich nach dem Wert der eingelagerten Artikel.
Bei Banken werden die Goldbarren oder Goldmünzen in der Regel für den Kunden ebenfalls gegen ein bestimmtes jährliches Entgelt verwahrt. Zudem muss man bei den Banken oftmals eine Provision bezahlen, die beispielsweise ein Prozent der angelegten Summe betragen kann.
Sicherheit in den eigenen vier Wänden bedenken
Wenn man sich für die Variante der eigenen Aufbewahrung des Goldkaufs in Form von Barren oder Goldmünzen entscheidet, sollte man natürlich immer das Thema einer ausreichenden Sicherheit beachten. Da die Barren oder Münzen oftmals einen erheblichen Wert besitzen, ist die Verstauung in einem Safe anzuraten.
Gängige Goldmünzen bei Händlern
Bei den Goldmünzen lassen sich vor allem die folgenden drei Arten in dem Angebot der Banken und Goldhändler entdecken:
1. Krügerrand:
Bei dieser Münze handelt es sich weltweit um die bekannteste Goldmünze. Ihren Nahmen hat die Goldmünze von dem südafrikanischen Politiker Paul Kruger und zudem von der südafrikanischen Währung Rand. Offiziell ist die Münze auch heute noch ein anerkanntes Zahlungsmittel. Die kleinste Größe ist die 1/10 Unze und die größte Variante stellt die 1 Unze (33,9 g) Münze dar. Der Krügerrand besitzt keinen aufgeprägten Nennwert und sein Wert wird anhand des Goldpreises festgesetzt.
2. Maple Leaf:
Die kanadische Anlagemünze Maple Leaf wird seit dem Jahr 1979 geprägt. Herausgegeben wird sie in den Feingewichten von 1/10 bis 1 Unze, wobei im Jahr 1994 einmalig auch eine Stückelung in der Größe 1/15 Unze geprägt wurde. Der Wert der Goldmünze wird anhand des aktuellen Goldpreises ermittelt. Zudem besitzt die Münze auch einen Nennwert, der aber natürlich weit unter dem Goldwert liegt.
3. Wiener Philharmoniker:
Diese Goldmünze wird seit dem Jahr 1989 geprägt und oftmals wird sie auch einfach unter der Abkürzung Philharmoniker vertrieben. Das Motiv ist immer gleich, lediglich das Prägejahr ändert sich. Auf der einen Seite der Münze sieht man diverse Instrumente des bekannten Orchesters aus Wien und auf der anderen Münzseite die Orgel aus dem Goldenen Saal des Wiener Musikvereins, einem traditionsreichen Konzerthaus, dass viele Leser sicherlich aus den Übertragungen des jährlichen Neujahrskonzertes kennen. Der Preis der Münze orientiert sich am aktuellen Goldpreis.
Umsatzsteuer für Goldbarren und Goldmünzen?
Für Goldbarren und Goldmünzen muss keine Umsatzsteuer bezahlt werden. Allerdings muss man bei den Goldmünzen darauf achten, dass sie als Anlagemünzen gewertet werden, denn andere Münzen, beispielsweise viele Sammlermünzen, unterliegen wiederum der Umsatzsteuer. Die Definition für eine Anlagemünze beinhaltet folgende Vorgaben, die unbedingt erfüllt sein müssen:
• Goldmünze wurde nach dem Jahr 1800 geprägt
• Der Feingehalt liegt bei wenigstens 900/1000
• Die Goldmünze ist im jeweiligen Heimatland als gesetzliches Zahlungsmittel anerkannt
• Der Verkaufspreis darf den so genannten Offenmarktwert des Goldgehalts nicht um mehr als 80
Prozent übersteigen
Zertifikatefonds für Gold
Eine weitere Option der Goldanlage stellen Zertifikatefonds dar. Dabei investiert man zu einem bestimmten Anteil direkt in Gold und zusätzlich in unterschiedliche Zertifikate, bei denen es sich um Verbriefungen auf die physische Lieferung von Gold handelt. Die Form des Zertifikatefonds bringt den Vorteil mit sich, dass es sich bei dem Anlagevermögen solcher Fonds um ein Sondervermögen handelt. Dadurch ist es im möglichen Fall einer Insolvenz der Fondsgesellschaft geschützt.
Ein Umstand, der bei einzelnen Zertifikaten nicht gegeben ist. Ein Nachteil der Zertifikatefonds ist aber, dass doppelte Kosten anfallen. Zum einen für die Zertifikate und zum anderen auf der Fondsebene. Oftmals legen die Zertifikatefonds zudem nicht nur in Gold an, sondern in weitere Edelmetalle, wie beispielsweise Silber. Dies streut zwar das Risiko, dafür ist das Investment aber eben nicht nur auf das Edelmetall Gold beschränkt. Ein Beispielfonds für diese Anlageklasse ist der HANSAGOLD (ISIN: DE 000A 0NEK K1) der Kapitalanlagegesellschaft HANSAINVEST. Der Fonds konnte bisher in 2011 durch den hohen Goldpreis ein stattliches Plus von rund 15 Prozent erzielen.
Indirektes Investment durch Goldminenaktienfonds
Bei einem Investment in
Aktien
von Goldminen erhält man wiederum den Vorteil, dass man nicht nur vom Goldpreis abhängig ist. Denn die Aktien können daneben eventuell auch Gewinne abwerfen, entweder durch eine Kurssteigerung oder durch die Auszahlung von Dividenden. Natürlich hängt aber der Kurs der Aktien sehr eng vom Verlauf des Goldpreises ab.
Hierbei gilt, dass je höher der Goldpreis steigt, desto größer fallen die Gewinnmargen der Unternehmen aus, wodurch auch die Kurse der Abbaufirmen steigen. Um das Risiko zu minimieren, bietet sich die Variante der Goldminenfonds an. Dadurch ist das Investment auf mehrere Unternehmen und deren Minen gestreut. Ratsam ist es ferner, dass man darauf achtet, dass die Minen vor allem in politisch stabilen Regionen liegen.
Risiko beim Goldinvestment
Bei jeder der vorgestellten Anlageoptionen ist das Risiko des Investments ein eventuell wieder fallender Goldpreis. Denn beim direkten Goldinvestment ist die Chance auf Gewinn nur durch einen steigenden Goldpreis gewährleistet, da Gold bekanntermaßen keine Zinsen abwirft. Beim indirekten Vorgehen kann man zwar auch durch Kursgewinne oder Dividenden der Minenaktien eine Rendite erzielen, aber wie beschrieben korrelieren diese Aktien oder
Aktienfonds
ebenfalls sehr eng mit dem Goldpreis.
Aus diesem Grund sollte man eine Anlage in Gold immer nur als Beimischung für die eigene Vermögensanlage nutzen. Wie schnell der Goldpreis auch wieder fallen kann, ließ sich erst in dieser Woche wieder beobachten. Denn in nur zwei Tagen brach der Goldpreis um 200 US-Dollar ein. Allein am vergangenen Mittwoch verlor der Goldpreis beispielsweise rund vier Prozent und verbuchte damit sein höchstes Tagesminus seit dem Dezember 2008. Die Hauptgründe hierfür waren vor allem Gewinnmitnahmen von Anlegern und die leichten Erholungen an den weltweiten Aktienmärkten. Man sieht also, dass der Goldpreis nicht immer nur die Richtung nach oben kennt, sondern wie jede andere Anlage auch zu beachtende Risiken besitzt.