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Mittwoch, den 29. April 2015

Ökologische Beteiligungen

07.01.2012 Chancen und Risiken von Solarfonds





Erneuerbare Energien sind in aller Munde. Nach dem beschlossenen Ausstieg aus der Atomkraft, wird ihre Bedeutung am zukünftigen Energiemix noch stärker zunehmen. Schon heute decken erneuerbare Energien über 20 Prozent des Bruttostromverbrauchs in Deutschland ab. Bis 2020 wird von Seiten der Bundesregierung ein Anteil von 35 Prozent angestrebt. Gefördert werden die Solar- und Windkraftanlagen durch eine garantierte Einspeisevergütung. Kein Wunder also, dass viele geschlossene Fonds in diesem Themenbereich zu entdecken sind. Ob sich diese für Anleger lohnen und wo eventuelle Risiken lauern, zeigt der folgende Ratgeber-Text auf.
Erneuerbare Energien als Antwort auf Klimawandel
Die Notwendigkeit einer weltweiten Reduzierung des CO 2 -Ausstosses ist allgemein bekannt. Erreicht werden kann dies nur, wenn der Energiemix in Zukunft noch stärker aus erneuerbaren Energien besteht. Fossile Brennstoffe, wie Steinkohle oder auch Erdöl, besitzen eine CO 2 -Bilanz, die angesichts des drohenden Klimawandels und den damit verbundenen Kosten nicht mehr als langfristige Alternative angesehen werden können.
Die Rahmenbedingungen für Solar-, Windkraft- oder auch Biogasanlagen sind also sehr gut und erlauben durchaus eine positive Prognose für die Branche. Abzulesen auch am neuerlichen Wachstum des Anteils von Erneuerbaren Energien an der gesamten Stromerzeugungsmenge in Deutschland.


Geschlossen Fonds für erneuerbare Energien
Als Anleger kann man über das Instrument der geschlossenen Fonds in den Bereich der alternativen Energien investieren. Hierbei handelt es sich um Solaranlagen wie größere Solarparks, die in Deutschland oder auch in anderen europäischen Ländern, beispielsweise Italien oder Spanien, gebaut werden. Für die Finanzierung dieser Solarparks sammeln die jeweiligen Gesellschaften Gelder von Anlegern ein, indem sie Anteile an diesen Anlagen veräußern.
Auf diese Weise werden die benötigten Geldmittel beschafft, die aber meistens nicht die komplette Finanzierung ausmachen, sondern einen Bankkredit ergänzen. Kurzum, durch eine Investition in geschlossene Solarfonds wird man Miteigentümer dieser Anlagen. Aufgrund der erfolgten Kommanditeinlage verfügt man zudem über Stimm- und Kontrollrechte in der Gesellschaft. Die Einkünfte der Gesellschaft durch die Einspeisung des Stroms ins öffentliche Netz, werden nach Abzug der Betriebs- und Verwaltungskosten jährlich an die Anteilseigner ausgeschüttet.
Zu beachten ist, dass man bei einem geschlossenen Fonds immer nur während einer bestimmten Zeitspanne investieren kann. Ist die Investitionssumme des Projekts erreicht, wird der Fonds geschlossen. Dies ist ein entscheidender Unterschied zu einem offenen Fonds, dessen Anteile jederzeit gekauft und auch wieder veräußert werden können. Die Dauer einer Beteiligung ist unterschiedlich, beträgt aber im Durchschnitt 8 bis 12 Jahre. Es handelt sich also um eine langfristige Investition.
Solaranlagen mit garantierter Einspeisevergütung
Durch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) in Deutschland wird der Ausbau von Anlagen zur Erzeugung von ökologischer Energie stark gefördert. Die Kosten hierfür werden durch die EEG-Umlage an den Endverbraucher weitergegeben. So zahlt jeder Haushalt einen zusätzlichen Betrag zu seiner Stromrechnung, der ab 2012 bei 3,59 Cent pro Kilowattstunde liegen wird. Als Resultat dieser Subventionierung sind in den letzten Jahren viele Wind- und vor allem auch Solaranlagen gebaut worden. Denn der so erzeugte Strom wird mit einer garantierten Einspeisevergütung in das Stromnetz eingestellt.


Hierdurch ergibt sich ein wichtiger Vorteil für den Anleger. Durch die garantierte Einspeisevergütung erhält man kalkulierbare Einnahmen. Diese bewegen sich pro Jahr im Durchschnitt bei rund 8 Prozent Rendite. Zwar wurde die Vergütung in den letzten Jahren verringert und zukünftige Kürzungen sind bereits vereinbart, doch die jeweilig zum Start der Anlage garantierten Beträge können nicht mehr rückwirkend gekürzt werden.
Die Garantie, dass der durch die Solaranlage erzeugte Strom zu einem über dem Marktpreis liegenden Betrag pro Kilowattstunde abgenommen wird, gilt dabei für einen Zeitraum von 20 Jahren. Ein langer Zeitraum, der in der Regel weit über dem Anlagehorizont der Investition liegt. Die Geldanlage in einen geschlossenen Solarfonds bietet aber noch weitere Vorteile:
  • Investition, die unabhängig von wirtschaftlichen Konjunkturentwicklungen ist
  • keine Korrelation mit anderen Anlageklassen wie Aktien, Anleihen oder Immobilien
Risiken eines geschlossenen Solarfonds
Auch bei einem geschlossenen Fonds, wie einem Solarfonds, gibt es aber Risiken zu beachten. Konkret ist es vor allem der folgende Punkt, den man bedenken muss. So können die jährlichen Ausschüttungen geringer ausfallen, als prognostiziert. Der Grund ist recht einfach, scheint zum Beispiel die Sonne weniger, wird auch weniger Strom produziert.
Deshalb sollte man sich vor einem Investment immer genau über den Standort der Anlage sowie die dortige Anzahl der Sonnentag im Jahr informieren und nach einem Ertragsgutachten eines unabhängigen Instituts fragen. Dies reduziert zumindest das Risiko einer zu geringen Stromerzeugung.
Speziell der letzte Sommer hat gezeigt, dass eine durchschnittliche Sonneneinstrahlung nicht immer garantiert ist und allenfalls im Vorfeld anhand von langjährigen Vergleichsdaten geschätzt werden kann. Sollten die Erträge sehr stark von der eigentlichen Erwartung abweichen oder sollten sich wesentliche technische Probleme ergeben, ist, wie bei jeder unternehmerischen Investition, auch ein Totalausfall der Geldanlagen nicht auszuschließen.
Ratsam ist es ferner, sich vor einer Entscheidung exakt über den Anbieter und Betreiber des Solarparks zu informieren. Beispielsweise darüber, ob dieser in der Vergangenheit bereits Solarfonds platziert hat und wie erfolgreich diese Anlagen in den vergangenen Jahren gewesen sind. So kann man die Erfahrung des Anbieters besser abschätzen und damit auch das Risiko der Investition.
Fazit
Eine Anlage in einen geschlossenen Fonds im Bereich erneuerbare Energie, wie einem Solarfonds, ist durchaus als Diversifizierung für das eigene Portfolio zu empfehlen. Die jährlichen Erträge sind durch die garantierte Einspeisevergütung gut zu kalkulieren. Wichtig ist aber, dass man bedenkt, dass die Gelder langfristig angelegt sind und eine Veräußerung der Anteile daher nicht ohne weiteres möglich ist.
Zwar hat sich mittlerweile auch ein Zweitmarkt für Anteile von Solarfonds gebildet, doch eine Abnahme der Anteile ist nicht sicher. Zudem muss man bei einem vorzeitigen Verkauf mit Verlusten rechnen. Als Risiko bleibt aber festzustellen, dass die prognostizierte Stromerzeugung nicht garantiert ist.

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