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Mittwoch, den 29. April 2015

Griechenland

07.08.2011 Ein Land am Abgrund





Hauptauslöser der aktuellen Euro-Krise war ohne Frage das südeuropäische Griechenland. Seit mehr als einem Jahr sind die Haushaltsprobleme des Landes offenkundig. Um die drohende Staatspleite zu verhindern, wurden von der Europäischen Union und vom internationalen Währungsfonds gewaltige finanzielle Hilfszahlungen vorgenommen. An diese Rettungsmaßnahmen angeknüpft sind zudem schmerzhafte Sparpakete. Das vorerst letzte Paket dieser Art beschloss das griechische Parlament erst vor wenigen Wochen. Die wenigen Angebote für Fonds, die gezielt in Griechenland investieren, sind deshalb momentan nur etwas für Optimisten, die an eine baldige Erholung der Wirtschaft glauben.
Wie geht es weiter mit den Schulden?
Die Aussichten des Landes hängen natürlich sehr stark davon ab, ob es die Regierung um Ministerpräsident Giorgos Papandreou schafft, die enorme Verschuldung des Landes zu reduzieren. Klar dabei ist, dass Griechenland noch für eine lange Zeit mit den Schulden leben muss. So erwartet die Europäische Zentralbank, dass das Land mit dem Jahr 2012 die höchste Verschuldung erst noch erreichen wird. Sie wird dann auf einen Wert von rund 160 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gestiegen sein. Danach sollte die Verschuldung langsam abnehmen, bis auf einen Betrag von etwa 127 Prozent im Jahr 2020.
Diese Annahme beruht allerdings auf einem positiven Verlauf der Sparbemühungen der Regierung, der Neustrukturierung der öffentlichen Verwaltungen und der Privatisierung von Staatseigentum. Zudem ist der genannte Verschuldungsstand immer noch sehr hoch. Denn erlaubt sind nach den Richtlinien der EU nur 60 Prozent Schulden, hinsichtlich des jeweiligen Bruttoinlandsprodukts.
Sparpakete bremsen die Wirtschaft
Natürlich sind strukturelle Veränderungen in der griechischen Wirtschaft und im Staatsapparat notwendig. Hierzu gehört vor allem der Abbau von politischen Seilschaften in den Verwaltungen, der die Effizienz der Behörden behindert. Doch die kürzlich beschlossenen Sparpakete und die enormen Steuererhöhungen haben auf den Binnenkonsum eine negative Wirkung.
Denn die Sparmaßnahmen werden vor allem von der Bevölkerung getragen. Die Folge ist, dass diesen Menschen wesentlich weniger Geld zur Verfügung steht, das somit auch für den Konsum fehlt. Zudem ist die Angst um die eigene Zukunft sehr groß, wodurch sich eine noch stärkere Zurückhaltung bei den Konsumausgaben ergibt. So verwundert es auch wenig, dass die griechische Wirtschaft im Jahr 2010 um rund 15 % eingebrochen ist. Für das laufende Jahr sehen die Prognosen ebenfalls einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von etwa 3,5 % vor.
Indexfonds für Griechenland
Wer sich als Anleger trotz der beschriebenen Probleme des Landes und der sehr unsicheren Zukunft für ein Investment interessiert, findet hierfür beispielsweise einen Indexfonds vor. Der Lyxor ETF MSCI Greece (WKN: LYX 0BF) weist durch die negative Lage des Staates derzeit überaus niedrige Bewertungen auf, wodurch sich für sehr mutige Anleger zumindest günstige Einstiegskurse ergeben. In der Rückschau über ein Jahr beläuft sich der Kursrückgang auf knapp 40 %. Der Herausgeber des Fonds ist Lyxor, eine ETF-Tochter der französischen Bank Societe Generale.


Das Produkt basiert auf dem MSCI Greece, in dem die größten Unternehmen des Landes abgebildet werden. Die Diversifizierung ist allerdings nur gering, denn der Index beinhaltet lediglich elf Werte. Am stärksten sind Finanzwerte vertreten. Angesichts der Finanzkrise in Griechenland sind diese Titel natürlich besonders risikovoll. Auf dem zweiten Rang der Branchenverteilung lassen sich Werte aus dem Bereich der Konsumgüter entdecken.

Fondsdaten des Lyxor ETF MSCI Greece
• Fondswährung: Euro
• Auflagedatum: 2007
• Fondsart: Ausschüttend
• Fondsgebühren: 0,45 %
• Ausgabeaufschlag: 0 %
• Fondsvolumen: 56,3 Millionen Euro

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