Sie sind hier: geldanlage-anbieter.de > Finanzblog
Donnerstag, den 30. April 2015

Aktienfonds für Afrika

17.04.2011 Regionen bündeln





Das Image Afrikas, als Ort ständiger politischer Krisen und instabiler Wirtschaftslagen, war eigentlich in den letzten Jahren abgelegt. Trotz aller Schwierigkeiten, die der Kontinent ohne Frage aufweist, wuchs die Wirtschaft in vielen afrikanischen Ländern. Schon heute sieht man in Staaten wie Ghana oder Nigeria neue Schwellenländer auftauchen, die im Vergleich mit bereits etablierten Schwellenländern noch höhere Wachstumspotentiale besitzen. Durch die Aufstände in Nordafrika wurden jedoch die Risiken wieder schnell bewusst. Aber in den Demokratiebewegungen von Ägypten bis Tunesien, von Libyen bis Syrien bestehen zwar momentane politische und somit auch wirtschaftliche Unsicherheiten, mittelfristig könnten sie den Aufschwung in dieser Region aber stärken.
Afrikas Binnenmärkte wachsen
Die Gründe für den wirtschaftlichen Aufschwung in Afrika lagen wie so oft bei angehenden Schwellenländerregionen in dem Wachstum des Wohlstands. Grundsätzlich ist die Bevölkerungsstruktur in den afrikanischen Ländern günstig, der Anteil von jungen Menschen ist hoch, verglichen mit den demografischen Problemen der Industriestaaten. Durch die Entwicklung der Wirtschaft stiegen in vielen Ländern auch die Lohneinkommen, wodurch sich gleichzeitig eine erhöhte Nachfrage nach Konsumgütern ergab.
In den vergangenen 10 Jahren ist die durchschnittliche Wirtschaftsleistung von ganz Afrika deshalb schneller gewachsen als die global betrachtete Wirtschaft. Aus diesem Grund wird der Kontinent von Analystenseite heute als Zukunftsmarkt betrachtet, der ähnlich positive Wirtschaftsdaten aufweist, wie mittlerweile bekannte Schwellenländer in Gestalt von China oder Indien in den Anfangstagen ihres enormen Wachstumsprozesses.
Nordafrika am Scheideweg
Staaten im Norden des Kontinents, wie Ägypten oder Tunesien, zeichneten sich bisher als Beispiele für die beschriebene positive Wirtschaftsentwicklung aus. Sie profitieren vor allem von der geografischen Nähe zu Europa, denn verschiedene europäische Firmen haben mittlerweile in dieser Region Produktionsanlagen gebaut. Allerdings sind speziell die genannten Staaten aktuell in einer unübersichtlichen Lage. Durch die neuen Machtverhältnisse, so wurden der langjährige ägyptische Herrscher Mubarak oder auch der tunesische Staatschef Ben Ali abgesetzt, ist die zukünftige politische Ausrichtung noch schwer zu prognostizieren.
Sollten sich aber die moderaten Kräfte, die zum einen nicht durch das Militär gelenkt und zum anderen nicht von religiösen Fundamentalisten geprägt sind, in den Ländern durchsetzen und einen Prozess der Demokratisierung einleiten, wären die wirtschaftlichen Aussichten für diese Region aber noch besser zu bewerten. Vor allem die folgenden Punkte, könnten stärker angegangen werden, als bisher:
• Liberalisierung der Wirtschaft
• Bürokratieabbau
• effizientere Korruptionskontrolle
Subsahara wächst weiter
Stabil zeigen sich stattdessen viele Staaten in der Subsahara. Hier ist der Demokratisierungsprozess seit vielen Jahren vorangeschritten und lässt sich an den Wachstumszahlen der jeweiligen Wirtschaftssysteme ablesen. So schätzt der Internationalen Währungsfonds (IWF) das Wachstum der acht westafrikanischen Staaten, die in der Wirtschafts- und Währungsunion UEMOA vereint sind, auf 4,4 %. Allen anderen Staaten der Subsahara wird vom IWF sogar ein Zuwachs von 5,5 % prognostiziert.
Südafrika als Musterschüler
Die meisten Aktienfonds mit dem Fokus auf Afrika weisen eine starke Gewichtung des Landes Südafrika auf. Noch immer ist die Wirtschaft des Landes in vielen Branchen stärker entwickelt, im Vergleich zum Rest des Kontinents. Besonders die reichhaltigen Bodenschätze bescheren dem Land eine stete Absatzquelle. Beispielsweise besitzt Südafrika große Vorkommen an Gold, Eisenerz oder Kohle.
Aktienfonds mit zahlreichen afrikanischen Ländern
Wer die Vorteile der bisher vorgestellten Regionen Afrikas in einem Aktienfonds bündeln und das Anlagerisiko dadurch breit streuen möchte, sollte zu Produkten greifen, die sich beispielsweise nicht nur auf Südafrika oder den Norden Afrikas konzentrieren, sondern eine breite Abbildung des Kontinents vornehmen. Ein Beispiel hierfür ist der Aktienfonds DWS INVEST AFRICA FC (WKN: DWS 0QP).


Dieser streut seine Anlagen in vielen Ländern des Kontinents. Der Schwerpunkt liegt zwar auch hier auf Südafrika, das rund 22 % der Fondsgelder auf sich vereint, daneben lassen sich aber auch Staaten der Subsahara wie Ghana oder Nigeria entdecken. Auch diesen Staaten kann man sehr positive Entwicklungen bescheinigen, so verzeichneten die Aktienmärkte dieser beiden Länder in 2010 einen Anstieg der Kurse um rund 50 %. Der Fonds selbst legte in 2010 um rund 35 % seines Werts zu und verlor in 2011 aufgrund der Unruhen in Nordafrika bisher rund 10 %. In den vergangenen vier Wochen konnte ein Teil der vorherigen Verluste aber bereits wieder wettgemacht werden.

So wählt der Fonds die Unternehmen aus
Das Fondsmanagement nimmt bei der Titelauswahl einen Mix aus den Methoden Bottom-Up und Top-Down vor. Dies bedeutet, dass im Bottom-Up-Verfahren die Firmen anhand ihrer wirtschaftlichen Daten ausgewählt werden, daneben aber durch die Top-Down-Variante auch die jeweiligen Branchen und Länder herausgesucht werden, die besonders attraktiv erscheinen. Derzeit investiert der Fonds besonders stark in den folgenden Bereichen:
  • Rohstoffe
  • Finanzdienstleistungen
  • Telekommunikation
  • Energie
  • Industrie
Fondsdaten des DWS INVEST AFRICA FC
• Ausgabeaufschlag: 0 %
• Fondsgebühren: 1,04 % (TER)
• Fondsvolumen: 282 Millionen Euro
• Auflagedatum: 2008
• Fondsart: Thesaurierend


Anzeige

Geldanlage-Ratgeber


Fordern Sie unseren kostenlosen Geldanlage
-Ratgeber mit zahlreichen Tipps zur Geldanlage an und bleiben Sie monatlich mit unserem Newsletter auf dem Laufenden.

Anmelden
Abmelden
abonnieren!