Erneuerbare Energien
10.04.2011 Neuer Auftrieb in 2011 zu erwartenKeine Frage, die Atomkatastrophe im japanischen Fukushima , die seit Wochen nach dem verheerenden Erdbeben und anschließenden Tsunami in Zeitlupe abläuft, hat die Diskussion um die zukünftige Energieversorgung stark entbrannt. Besonders den erneuerbaren Energien wird dadurch noch mehr Aufmerksamkeit zuteil. Als Anleger finden Sie zahlreiche Investmentoptionen für diesen Bereich vor, doch ein finanzieller Selbstläufer sind auch solche Produkte nicht.
Breite Palette an Erneuerbare Energien Investmentfonds
Schaut man sich die Investmentfonds an, die unter der Bezeichnung Erneuerbare Energien oder englisch auch New Energy bei den Fondsanbietern vorhanden sind, erkennt man schnell, dass sich die Ausrichtung der Fonds stark unterscheidet. Dies ist vor allem der großen Spannbreite an regenerativen Energien geschuldet. Je nach Fondsausrichtung lassen sich aber in der Regel die folgenden Themen unterschiedlich stark gewichtet in den Portfolios entdecken:
- Solarenergie
- Windkraft
- Energieeffizienz
- Wasserkraft
Solarbranche steht weltweit vor Aufschwung
Speziell der Solarindustrie wird für die nächsten Jahre ein stark wachsender Absatzmarkt prophezeit. Experten beziffern den weltweiten Bedarf an Solarenergie im Jahr 2015 mit rund 60 Gigawatt, zum Vergleich, aktuell wird dieser Wert mit etwa 21 Gigawatt taxiert. Besonders in den USA und in China stehen die Zeichen für die Branche gut. So überdenkt die Führung in China ihre Fokussierung auf die Atomkraft und selbst wenn der Bau neuer Kernkraftwerke dort voranschreitet, der schier unersättliche Bedarf an Energie, wird trotzdem genügend Chancen für Solaranlagen in beträchtlichem Umfang bieten. Dies zeigt bereits der kürzlich verabschiedete 5-Jahresplan, der neben den Neubau von Kernkraftwerken auch einen stärkeren Ausbau der regenerativen Energien vorsieht.
Große Absatzchancen in den USA
Daneben stehen auch die USA, ebenfalls für ihren enormen Energiebedarf bekannt, vor einer Zeitenwende. Bis zu 500 Kohlekraftwerke, die in den 1950er und 1960er Jahren gebaut wurden, werden nach Expertenmeinungen in den nächsten 10 Jahren stillgelegt. Ebenfalls werden diverse alte Atomkraftwerke vom Netz gehen. Nur durch den Ausbau der regenerativen Energien wird die Versorgungslücke zu schließen sein. Auch in Deutschland sind die Pläne bekanntlich besonders ehrgeizig, ein Atomausstieg ist absehbar und wird den Ausbau von beispielsweise Windkraftanlagen weiter stärken. Großprojekte im Bereich Offshore in der Nordsee sind hierfür ein bereits heute gut sichtbares Beispiel.
Deutschland muss um Spitzenplatz bangen
Der Boom im Segment der Erneuerbaren Energien sollte eigentlich vor allem deutschen Herstellern gefallen. Immerhin sind sie aktuell bei Themen wie Solar- oder Windkraft weltweit technisch führend. Aktien von bekannten Solarkraftanlagenherstellern wie Solarworld oder Q-Cells schossen in den vergangenen Wochen auch um bis zu 50 % nach oben. Doch die Konkurrenz schläft nicht, speziell Hersteller in China bieten den deutschen Firmen mittlerweile einen harten Preiskampf.
Welche Unternehmen sich am Ende durchsetzen werden ist aktuell deshalb nur schwer vorauszusagen und bietet für Anleger trotz der beschriebenen guten allgemeinen Aussichten für die Branche ein Risiko. Nicht jeder Fonds für erneuerbare Energien wird also in Zukunft zulegen, da einige Firmen diesen Marktkampf natürlich auch verlieren werden. Als Anleger sollten Sie diesen Punkt beachten, zudem ist noch die spezielle Gefahr bei deutschen Solaraktien zu beachten, dass diese an den Börsen aktuell deutlich teurer bewertet sind, verglichen mit vielen noch eher unbekannten Herstellern in China.
Investmentfonds für Solarbranche in China
Wenn Sie als Anleger gezielt in die Solarenergie investieren möchten, können Sie beispielsweise den LSF Asian Solar & Wind Fund A1 (WKN: A0RN3V) nutzen. Der Fonds sieht eine Fokussierung auf asiatische und hierbei besonders chinesische Hersteller von Solarmodulen vor. Rund 96 % des Portfolios entfallen aktuell auf die Solarenergie und der Rest auf Firmen, die im Bereich Windkraft tätig sind. Neben dem Schwerpunkt China können von Seiten des Fondsmanagements auch Firmen aus den folgenden asiatischen Ländern ausgewählt werden:
- Taiwan
- Japan
- Südkorea
- Indien
- Singapur
Seit seiner Auflage vor rund 2 Jahren konnte der Fonds einen Kurszugewinn von rund 100 % erzielen und schlug damit die Benchmark, den MSCI World Energy mit rund 45 % in diesem Zeitraum, mehr als deutlich. Allerdings weist der Fonds auch eine hohe Volatilität auf, allein für die letzten 12 Monate lag dieser Wert bei knapp 36 % und der Kursgewinn für diesen Zeitraum betrug vergleichsweise geringe rund 8 %. Man sieht also, dass die Zugewinne vor allem 2009 erfolgten und Luft für erneute Kurssteigerungen nach oben in 2011 durchaus vorhanden ist.
Fondsdaten des LSF Asian Solar & Wind Fund A1
• Fondsvolumen: 32 Millionen Euro
• Auflagedatum: 2009
• Fondsart: Thesaurierend
• Fondsgebühren: 2,72 % (TER)