Positive Rückschau auf die Fondsbranche in 2010
23.01.2011Durch die erfreuliche Entwicklung an den Aktienmärkten in 2010, nicht zuletzt in Deutschland, wo der Leitindex auf ein Jahresplus von 16 % zurückblicken kann, ist auch der Zufluss an Anlegergeldern in Investmentfonds für die Branche durchaus zufrieden stellend gelaufen. Die Daten des Branchenverbands BVI (Bundesverband Investment und Asset Management e.V.) sind zwar noch nicht ganz vollständig, doch auch die Zahlen bis November 2010 sprechen eine klare Sprache: Anleger investieren allgemein wieder vermehrt in Investmentfonds!
Mischfonds an der Spitze
Schaut man sich die Nettozuflüsse in die Investmentfonds genauer an, erkennt man, dass vor allem Mischfonds begehrt sind. Sie erreichen eine Netto-Zunahme um 14,1 Millionen Euro. Die Gruppe der
Aktienfonds
legt wiederum um 8,8 Milliarden Euro zu und
Rentenfonds
erzielten im abgelaufenen Jahr bis November einen Zufluss um 11,46 Milliarden Euro. Negativ fiel nur die Bilanz für die
Geldmarktfonds
aus, sie mussten Einbußen in Höhe von 13 Milliarden Euro verkraften, bedingt natürlich durch die allgemein niedrige Zinssituation. Summa Summarum lässt sich somit insgesamt ein Zufluss von 22,6 Milliarden Euro für die Branche konstatieren.
Bestes Ergebnis seit 2007
Schaut man sich die jüngere Vergangenheit der Zuflüsse in Investmentfonds an, wird klar, 2010 war ein wirklich gutes Jahr. Das Plus von knapp 23 Milliarden Euro stellt das beste Ergebnis seit dem Jahr 2007 dar. Vor allem der Vergleich mit 2008 fällt positiv aus, damals musste die Branche das erste Mal seit 1981 eine negative Bilanz ziehen. Im Vergleich zum vorherigen Jahr 2009 konnte zudem wie erwähnt ebenfalls ein besseres Ergebnis erzielt werden.
Rentenfonds erholen sich
Speziell die Rentenfonds freuen sich über eine Zunahme der Anlegergelder, immerhin mussten sie in den letzten drei Jahren kontinuierlich Mittelabflüsse verbuchen. Das Ergebnis für 2010 war sogar der zweithöchste Zugewinn für diese Gruppe von Fonds seit 1992. Auch die
Mischfonds
werden sehr wahrscheinlich das Ergebnis der beiden Vorjahre übertreffen. Allerdings sind sie traditionell sehr beliebt, hier liegt das letzte Jahr, das einen Mittelverlust beinhaltete, mit 1985 schon lang zurück.
Größten Zufluss erreichte ein Mischfonds
Mit rund 1,8 Milliarden Euro erreicht der Premium Management Stabilität A (ISIN: DE 0009 7973 81) vom Anbieter Allianz Global Investors den höchsten Zufluss an Anlegergeldern. Der Mischfonds wurde zum Anfang des vergangenen Jahres neu aufgelegt und zeichnet sich durch eine defensive Anlagepolitik aus. Investiert wird vor allem in Anleihen, die ein Investment-Grade-Rating besitzen, also eine sehr gute bis gute Bonität. Außerdem werden die Gelder in
Aktien
oder
Immobilien
angelegt, wobei der Anteil an Aktien auf 15 % begrenzt ist.
Auch Fremdwährungsrisiken werden bei diesem Fonds minimiert, denn alle Investments in fremden Währungen, die mehr als 15 % des Fondsvermögens darstellen, werden gegen den Euro abgesichert. Allerdings war der Fonds rein kurstechnisch wenig erfolgreich, so notierte er am Jahresende 2010 nahezu unverändert, verglichen mit dem Jahresanfang.
ETFs weiterhin beliebt und Fondsanzahl bleibt fast gleich
Die Gruppe der
Indexfonds
, also der passiven Fonds, die einen bestimmten Index nachbilden, war 2010 ebenfalls erfolgreich. So stammen gleich vier der Top-15-Fonds hinsichtlich der Mittelzunahme aus diesem Segment. Schaut man sich ferner noch die Anzahl aller Fonds in Deutschland an, erkennt man, dass sich dieser Wert seit 2008 kaum verändert hat. Die Daten vom BVI zeigen beispielsweise auf, dass Ende November 2010 exakt 2503 Aktienfonds auf dem Markt waren. Diese Zahl liegt nur 8 % über den Wert aus dem Jahr 2008. Ähnliche Zahlen lassen sich auch bei anderen Fondsarten ablesen.
Fonds werden immer größer
Durch die benannte Stagnation bei der absoluten Zahl der Investmentfonds ist aber eine stete Zunahme der Fondsgrößen beobachtbar. Mittlerweile bringen es ein durchschnittlicher Aktienfonds auf ein Fondsvolumen von 90 Millionen Euro und ein Rentenfonds sogar auf 157 Millionen Euro. Mischfonds weisen mit 74 Millionen hierbei durchschnittlich geringere Werte auf.
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