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Freitag, den 08. Mai 2015

Ver.di und vzbv erwarten strengere Kontrollen bei Anlageberatung

02.02.2011 - Ver.di und vzbv erwarten strengere Kontrollen bei Anlageberatung


Ver.di und vzbv erwarten strengere Kontrollen bei Anlageberatung

Die Anlageberatung ist spätestens seit der großen Wirtschafts- und Finanzkrise im Herbst 2008 ein ganz heißes Thema in Deutschland, welches bereits vielfach diskutiert wurde. Es gab mit der Einführung der Beratungsprotokolle auch bereits wichtige Neuerungen, die die Kontrolle von Beratungsleistungen verbessern sollen. Nach Ansicht des Vorsitzenden des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv), Gerd Billen, und dem ver.di-Vorstandsmitglied Uwe Foullong reichen diese Maßnahmen jedoch bei weitem noch nicht aus. Nach wie vor gebe es einen enormen Verkaufsdruck, der eine qualitativ hochwertige Anlageberatung verhindere. Dazu käme, dass sich bereits verschiedene Bankberater über diese Bedingungen beklagt hätten, hieß es weiter.

Die tatsächlich Verantwortlichen sollen bei Fehlberatungen sanktioniert werden

Nach Meinung von Billen und Foullong muss die BaFin eine entsprechende Beratungsqualität sicherstellen und bei Zuwiderhandlungen nicht die meist abhängig beschäftigten Berater sanktionieren, sondern sich dabei auf die Manager konzentrieren. Der Hauptgrund für eine schlechte Bankberatung seien nämlich harte Vertriebsvorgaben, die die Banken nur auf den Profit und nicht auf den Kunden ausrichteten. Der BaFin stünden heute schon genug Mittel zur Verfügung, um hier gegenzusteuern, denn das mögliche Instrumentarium reiche von Geldbußen über Vorstandsabberufungen bis hin zu einem generellen Wertpapierhandelsverbot für bestimmte Finanzinstitute. Darüber hinaus müsste für Bankangestellte ein sogenannter Informantenschutz eingeführt werden, denn wenn diese die BaFin über Beratungsmissstände in ihrer Bank informierten, sei dies zu begrüßen und sollte denjenigen nicht zum Nachteil werden.

Beratungskontrollen sollen künftig für alle Berater gleichermaßen gelten

Ferner sprechen Billen und Foullong sich auch dafür aus, die Regulierung sowie die Kontrollen einheitlich für alle Anlageberater zu regeln, so dass auch der graue Kapitalmarkt mit eingeschlossen wird. Die aktuell zersplitterten Kontrollstrukturen böten nicht gerade die nötige Effektivität, hieß es weiter. Es bleibt nun abzuwarten, ob die Appelle der Verbraucherschützer tatsächlich Wirkung zeigen und Veränderungen durch den Gesetzgeber oder die BaFin hervorrufen oder ob sie weiterhin ungehört bleiben.

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