Tagesgeld gewinnt wieder an Attraktivität
28.06.2011 - Tagesgeld gewinnt wieder an AttraktivitätTagesgeld gewinnt wieder an Attraktivität
Das Hamburger Abendblatt titelt „Banken zahlen mehr Zinsen für Tagesgeld“ und die Süddeutsche schreibt „Warum sich ein Tagesgeldkonto jetzt lohnt“. Die Euphorie lässt sich relativ leicht begründen. Dazu reicht ein Blick auf den aktuellen Tagesgeldvergleich . Dort, wo vor wenigen Wochen die Eins vor dem Komma noch in der Mehrheit war, stehen jetzt massig Angebote mit 2,00 und mehr Prozent Zinsen pro anno. Dass dieser Trend erst jetzt einsetzt, über zwei Monate, nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte angehoben hat, sollte Verbraucher nicht weiter stören. So ist der Markt.
Neues Zinshoch
Da liegt die Vermutung nahe, dass viele Banken der nächsten Leitzinserhöhung der EZB vorgreifen. Alle Zeichen stehen darauf, dass im Juli erneut an der Zinsschraube gedreht wird. Sicher ist diesbezüglich nichts; die Wahrscheinlichkeit, dass sich etwas tut, dafür umso höher. Für Verbraucher heißt das, sie sollten jetzt reagieren und sich das Zinshoch – was im Vergleich zu 4,00 Prozent, die vor langer, langer Zeit üblich waren, noch eher mickrig ist – zunutze machen. Denn, so Max Herbst von der FHM-Finanzberatung gegenüber dem Hamburger Abendblatt: „Es endet eine lange Phase, in der sich die Zinsen beim Tagesgeld kaum bewegten.“
2,50 Prozent p.a. sind durchaus realistisch
Aktuell können Sparer und Anleger mit sehr guten Angeboten rechnen. 2,5 Prozent p.a. sind keine Illusion mehr, sondern Realität. Nur leider sind viele der hoch verzinsten Tagesgeldkonten an Bedingungen geknüpft. Entweder muss ein
Girokonto
eröffnet werden, um für sechs Monate einen höheren Zins zu erhalten, oder aber es wird ein Depotübertrag samt Depotschließung vorausgesetzt, um den Topzins zu erhalten. Verbraucherschützer raten, das Kleingedruckte zu studieren, die sogenannten Sternchentexte. Lockangebote gehören nach wie vor zur Tagesordnung und sind in der Regel nur für einen kurzen Zeitraum und bestimmte Zielgruppen interessant.
Sternchentexte lesen
Ein Wechsel des Tagesgeldanbieters sollte daher nicht übereilt, sondern wohl bedacht erfolgen. Sich heute von 2,00 Prozent im Jahr zu verabschieden, um sechs Monate, 2,5 Prozent pro anno zu erhalten und danach wieder bei 1,6 oder 1,8 Prozent p.a. zu landen, macht nur wenig Sinn. Das setzt Tagesgeldhopping in Reinkultur voraus. Wenn gewechselt wird, sollte neben den Konditionen auch die Einlagensicherung beachtet werden. Bis 100.000 Euro je Kunde sind innerhalb der EU obligatorisch. Die meisten Banken bieten über freiwillige Einlagensicherungssysteme deutlich mehr. Schutz vor Verlusten ist damit also gegeben.
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