Sparen ohne schlechtes Öko-Gewissen?
01.12.2009 - Sparen ohne schlechtes Öko-Gewissen?
Kaum ein Thema hat sich im Verlaufe der Finanzkrise so große Aufmerksamkeit verschaffen können wie die Frage danach, ob die Gewinne des einen immer zwangsläufig die Verluste eines anderen Anlegers sein müssen. Für die Mehrheit derer, die durch falsche Beratung vielfach unwissentlich zu hoch riskanten Geldanlagen gegriffen hatten und damit herbe Verluste hinnehmen mussten, war das Vertrauen in die
Bankenbranche
zunächst einmal größtenteils zerstört. Nicht zuletzt deshalb, weil die Kunden vielfach nicht die geringste Ahnung haben, welche Investitionen die Banken mit ihren Einlagen eigentlich tätigen.
Doch es gibt sehr wohl Alternativen zu den herkömmlichen Banken. Zunehmend gewinnen die so genannten sozial-ökologischen Institute Marktanteile. Auch wenn viele Anleger nach wie vor denken, Mitspracherecht für die Bankkunden sei eher Zukunftsmusik als eine existierende Chance, es gibt durchaus Mittel und Wege. Als deutscher Vertreter findet sich auf dem Markt etwa die nordrhein-westfälische
GLS-Bank
, bei der die Kunden ganz genau erfahren können, in was sie da eigentlich investieren.
Banken garantieren nachhaltige Investitionsmodelle
Und besser noch: Inzwischen sind es nicht nur ökologisch Fonds oder Wertpapiere, in die von Seiten der Sparer investiert werden kann. Neue Mitbewerber auf den Markt wie die Noa Bank oder die Triodos Bank (ab Dezember 2009) bieten ebenfalls Geldanlagen wie
Tagesgeld
oder Sparpläne an. Viele der Banken kommen ursprünglich aus dem europäischen Ausland. Dort haben sich die Institute bereits viele zufriedene Kunden gesichert.
Beim Anbieter Noa Bank können die Verbraucher beispielsweise aus vier verschiedenen Investitionsbereichen wie dem Gesundheitssektor oder Kultureinrichtungen wählen. Zinslich jedenfalls sind die Kunden mit den Angeboten der sozial-ökologischen Banken nicht schlechter versorgt als bei anderen Banken, so bietet die Noa Bank beim Tagesgeld derzeit zum Einstand immerhin 2,2 Prozent und liegt somit über dem aktuellen Durchschnitt. Schlechtere Verdienstaussichten können also als Argument gegen nachhaltiges Investieren nicht als gültige Ausrede dienen.
Das Potenzial dieser Banken wird von Branchenkennern als durchaus ordentlich eingestuft. Innerhalb eines Jahrzehnts könnten die so genannten Nachhaltigkeitsbanken ihren klassischen Konkurrenten weit mehr als zehn Millionen Kunden abwerben durch diese ethisch einwandfreie Form des Geldanlegens in Tagesgeld und Co. Womit keineswegs gesagt ist, dass die Geldanlagen normaler Banken unseriös sind. Und dennoch hat die Krise gezeigt, dass mancher Kunde sich mehr Informationen wünscht, was oder wer mit seinem Geld finanziert wird. Genau diesen Service bieten die Nachhaltigkeitsbanken zumindest, indem sie Rechenschaft über ihre Verwendung der Kundengelder ablegen und die Kunden mitentscheiden lassen. Vielleicht das Modell mit Zukunft schlechthin nach der Krise.
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