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Dienstag, den 28. April 2015

Sorglose Geldpolitik sorgt für Boom im Rohstoffbereich

12.10.2010 - Sorglose Geldpolitik sorgt für Boom im Rohstoffbereich


Sorglose Geldpolitik sorgt für Boom im Rohstoffbereich

Schaut man sich die Preise für Rohstoffe und Metalle in den letzten Monaten einmal genauer an, so fällt auf, dass die Preise in vielen Bereichen steigen. So hat der Goldpreis zuletzt problemlos die historische Grenze von 1.300 Dollar pro Feinunze durchbrochen und steht aktuell schon bei 1.343 Dollar. Auch Rohstoffe wie Mais oder Weizen erleben zur Zeit eine Preisrally, wie man sie zuletzt in den siebziger Jahren gesehen hat. So haben Notierungen auf Mais allein in den letzten beiden Tagen um 15% zugelegt und auch der CRB Rohstoffindex hat mit 296 Punkten den höchsten Stand seit Oktober 2008 erreicht, wobei er 19 wichtige Rohstoffe umfasst.

Rohstoffpreise durchschnittlich fast wieder auf dem Niveau von 2008

Bereits im Jahr 2008 lagen die Rohstoffpreise so hoch, dass es in einigen Entwicklungsländern zu Engpässen in Bezug auf die Nahrungsmittelversorgung gekommen ist. Durch die große Finanz- und Wirtschaftskrise wurde dieser Effekt zunächst revidiert, doch nun scheint die Entwicklung wieder in die gleiche Richtung zu gehen. So haben sich auch für Verbraucher wichtige Rohstoffe wie Baumwolle (plus 54% Preisanstieg im Vergleich zum Jahresanfang), Kaffee (30%), Zucker (20%) und Fleisch (14%) deutlich verteuert.

Die normale Marktnachfrage kann diesen Effekt nicht allein auslösen

Die Gründe für die horrenden Preisanstiege im Rohstoffbereich können jedoch nicht allein auf die hohe Nachfrage zurückgeführt werden, denn auch wenn die Schwellenländer durch ihre fortschreitende Industrialisierung wirklich viele Rohstoffe benötigen, gleichen dies die Industrienationen durch geringere Nachfrage wieder aus. Die wahren Gründe liegen in der Politik der Zentralbanken und Finanzminister, denn diese sorgen durch ihre lockere Geldpolitik dafür, dass der Wert der bekannten Währungen wie Dollar, Euro und Yen mit der Zeit immer mehr verwässert wird und die Anleger sich in wertstabilere Alternativen flüchten, wie zum Beispiel beim Gold beobachtet werden kann. Rohstoffe oder Gold lassen sich einfach schlechter manipulieren und können auch nicht unendlich vermehrt werden.

ETF-Fonds sorgen immer stärker für physische Nachfrage durch Anleger

Im Bereich Gold sorgen sogenannte ETF-Fonds zudem dafür, dass die Anleger auch immer mehr Eigentumsrechte an der physischen Form der Rohstoffe erhalten. Da die Zahl der ETF-Fonds stetig wächst und diese auch auf andere Industriemetalle übergreifen, könnte es laut dem Deutsche-Bank-Analysten Daniel Brebner dazu kommen, dass große Teile der derzeitigen Lagerbestände aufgekauft würden, was natürlich die Preise merklich steigert. So würde heute schon der Goldpreis eher durch Anleger und Spekulanten bestimmt als durch die die industrielle Nachfrage, hieß es weiter. Es bleibt nun abzuwarten, wie sich die Rohstoff- und Metallmärkte entwickeln, jedoch könnte dies langfristig wirklich zu wirtschaftlichen Problemen führen.

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