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Freitag, den 31. Juli 2015

Risikoklassen: Banken müssen die Wünsche des Kunden respektieren

16.08.2011 - Risikoklassen: Banken müssen die Wünsche des Kunden respektieren


Risikoklassen: Banken müssen die Wünsche des Kunden respektieren

Wertpapiere sind mit gewissen Risiken verbunden. Darüber muss sich jeder Anleger im Klaren sein, wenn er Fonds oder Zertifikate kauft. Um es Anfängern etwas leichter zu machen, den Überblick zu behalten, werden die Papiere in fünf Risikoklassen eingeteilt. Das dient der „Vorsorge“, damit niemand ins offene Messer läuft und sich auf Geschäfte einlässt, die gar nicht zum „Profil“ passen – zum Beispiel Hedge-Fonds für sicherheitsorientierte Sparer. Banken sind darüber hinaus verpflichtet, bei einer Depoteröffnung nach der Anlageerfahrung und der Risikobereitschaft zu fragen. Das gilt selbstredend auch bei jedem Beratungsgespräch. Hält sich die Bank nicht an die Wünsche des Kunden, haftet sie unter Umständen für einen möglichen Schaden.
Urteil des Landgerichtes Düsseldorf
Die Stiftung Warentest macht aktuell auf einen solchen Fall aufmerksam. Das Landgericht Düsseldorf verurteilte die Apotheker- und Ärztebank eG zu einer Zahlung von 220.000 Euro Schadensersatz plus Zinsen (Aktenzeichen: 8 O 290/10). Noch ist das Urteil allerdings nicht rechtskräftig. Grund für die Verhandlung: Die Frau hatte im Beratungsgespräch erklärt sie wolle nur in Produkte bis zur Risikoklasse C investieren. Das entspricht „wachstumsorientierten“ Papieren. Dieser Wunsch steht im Protokoll und ist somit nachweisbar. Empfohlen wurden der Anlegerin aber Investmentfonds der Klasse D (chancenorientiert).
Die aktuelle Investitionsentscheidung zählt
Das Argument der Bank, die Frau verfüge über „eine beachtliche Anlageerfahrung“ und habe in der Vergangenheit schon riskantere Investments getätigt, reichte dem Gericht als Begründung nicht aus. Ausschlaggebend sei immer nur, wie risikobereit die Kundin bzw. der Kunde bei der jeweils aktuellen Investitionsentscheidung ist. Die Frau hatte C gesagt, D bekommen. Für die Richter ein klarer Fall.
Informationen sind das A und O
Sparer, die neben Tages - und Festgeld auch ein Depot nutzen wollen, sind gut beraten, sich vorher ein wenig mit der Materie zu befassen. Denn auch bei der Risikoklasse A, der unter anderem Geldmarktfonds in Euro und Renten mit erstklassigem Rating angehören, sind Verluste nicht ausgeschlossen, obwohl das Anlageziel „Substanzerhaltung“ lautet und die Sicherheit im Vordergrund steht. Wer sich nicht sicher ist, welche Risikoklasse zu den eigenen Wünschen passt, sollte ganz einfach nachfragen und/oder sich beraten lassen. Später kommt es dann darauf an, sich die Papiere und ihre Zuordnung ganz genau anzusehen, statt blindlinks zu investieren.

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