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Dienstag, den 28. April 2015

Riester-Rente auch 2010 in der Kritik

07.01.2010 - Riester-Rente auch 2010 in der Kritik


Riester-Rente auch 2010 in der Kritik

Wie wichtig eine zusätzliche private Absicherung fürs Alter ist, wird Berufstätigen hierzulande nicht erst seit Bestehen der staatlich geförderten Rentenmodelle immer wieder ans Herz gelegt. Für einen Großteil der deutschen Verbraucher empfiehlt sich die so genannte Riester Rente , bei der sie monatlich bis zu einer gesetzlich geregelten Obergrenze auf Basis des Einkommens individuell bestimmen können, wie hoch die spätere Zusatz-Rente zur gesetzlichen Rente liegen soll.
So weit, so gut. Doch aus Sicht von Rentenexperten und Verbraucherschützern weist das Modell Riester Rente an vielen Stellen deutliche Lücken auf, dank derer vor allem die Anbieter der Förder-Rente gute Verdienstmöglichkeiten erhalten. So hat sich trotz gebetsmühlenartiger Wiederholung der problematischen Punkte bei der Rente nichts daran geändert, dass durch zu hohe Vertragskosten ein großer Anteil der staatlichen Zuschüsse gar nicht erst auf dem wachsenden Rentenkonto der Rentensparer ankommt. Tests haben kürzlich erneut gezeigt, dass etliche Angebote einer Riester-Rente mit so hohen monatlichen Gebühren verbunden sind, dass dies Gesamtkosten unterm Strich höher ausfallen als bei den Varianten der Privatrente, bei denen die Nutzer nicht in den Genuss einer Zuzahlung vom Staat kommen.
Renten ohne Förderung nicht selten mit besseren Ergebnissen für die Sparer
Mit folgendem logischen Ergebnis: Im direkten Vergleich geförderter und nicht geförderter Rentenmodelle ergibt sich vielfach, dass die Rentenempfänger mit staatlicher Förderung trotz gleicher Einzahlungssummen im Alter eine geringere Garantierente erhalten. Eine aktuelle Auswertung des Testmagazins Öko-Test ergab aktuell: die jährlichen Kosten einer Riester-Rente fallen um 0,03 bis 0,08 Prozent über den Kosten, die bei der Altersvorsorge ohne Förderung zu tragen sind. Die von den Versicherern verlangten Jahresgebühren können sich durchaus sehen lassen. Für Provisionen, Verwaltungskosten und andere Kostenpunkte geben viele Riester-Sparer jährlich nicht selten deutlich mehr als ein Prozent ihrer eigentlichen Jahresrente aus. Es ist also nur allzu gut nachvollziehbar, wenn die Verbraucherzentralen im Lande rasche Reformen der Riester Rente in ihrer momentanen Form einfordern.
Doch es gibt noch ein anderes Problem mit dem Ansatz Riester: Viele Verbraucher vergessen bei der Aufstellung ihrer monatlichen Leistungen den Faktor der Inflation . So ergaben neue Berechnungen, dass auf lange Sicht die Teuerung weitaus stärker als bisher in die Festlegung der Beiträge der Privatrente eingebunden werden muss. Einige Experten sprechen sich dafür aus, dass Anleger das Doppelte der derzeitigen Leistungen einzahlen müssten, um ihre Wunschrente in 20 Jahren zu erhalten. Nebenkosten und unklare Prognosen – für die Sparer mit dem Willen zur Vorsorge bleibt vor allem eines: Die Unsicherheit dahingehend, wie sie sich ansatzweise optimal vor der zunehmenden Gefahr der Altersarmut schützen können, ohne dabei nur in die Tasche von Versicherungen und Banken zu wirtschaftlichen mit staatlicher Hilfe.

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