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Freitag, den 08. Mai 2015

Privatanleger haben durchaus ein Händchen für Börsengeschäfte

27.05.2010 - Privatanleger haben durchaus ein Händchen für Börsengeschäfte


Privatanleger haben durchaus ein Händchen für Börsengeschäfte

Oftmals wird dem typischen Ottonormalverbraucher hierzulande eher wenig Sachverstand zugesprochen, wenn es um die Auswahl von Investments – vor allem bei Aktien und Fonds – geht. Im Einzelfall mag es den privaten Anlegern, die auf der Suche nach einem lukrativen Anlagemodell sind, nicht immer gelingen, das richtige Produkt auszuwählen und auch der Moment für den Ausstieg ist vielleicht nicht generell der richtige. Doch eine aktuelle Analyse der DWP-Bank stellt nun unter Beweis, dass die Sparer durchaus über weit mehr Fingerspitzengefühl verfügen, als ihnen dies viele Experten zutrauen.
Die DWP-Bank betreut im Auftrag vieler deutschen Geldinstitute und der Sparkassen etwa 7,8 Millionen Depots für kleinere wie größere Anleger. Insgesamt wurden rund 3,5 Millionen verschiedene Transaktionen in die Untersuchung eingebunden, als zeitlicher Rahmen entschieden sich die Analysten für das Zeitfenster von August des Jahres 2008 bis zum April dieses Jahres. Das Ergebnis wird manchen überraschen, der Privatanleger eher für Investoren hält, die nur mit Glück und Kommissar Zufall rechtzeitig kaufen oder verkaufen. Als Basisdaten wurde jeweils ein Saldo gebildet, für den die Käufe und Verkäufe der Endkunden zugrunde gelegt wurden.
Der Vertriebsvorstand der DWP-Bank, Karl Martin im Brahm, bestätigt: Die Anleger haben keineswegs den Zeitpunkt für den Verkauf verpasst, als die Finanzkrise ihren Lauf nahm und bei vielen unternehmerischen Investoren zu herben Verlusten führte. Die Kleinanleger jedoch kaufen laut der Auswertung der 3,5 Millionen Transaktionen genau dann, wenn es lohnt. Verkauft wird wiederum dann, wenn es mit den Kursen abwärts geht. Die Vorsicht hat dazu geführt, dass die Privatanleger im Herbst des Jahres 2008 eingestiegen sind, während sie sich frühzeitig bei einem Dax-Stand von etwa 6000 Punkten meist von ihren Aktien verabschiedeten.
Abgeltungssteuer als Stichtag für die privaten Börsenanleger
Weitgehend zurückgezogen haben sich die privaten Anleger, als im Januar des vergangenen Jahres die so genannte Abgeltungssteuer in Kraft trat. Die Anleger hatten erkannt, dass es sinnvoll war, vor dem Stichtag 01.01.2009 Aktien zu erwerben, um so noch von den vormaligen Steuerkonditionen profitieren zu können. Allerdings darf es vermutlich eher als glücklicher Zufall bezeichnet werden, dass genau in diesem Moment die Aktienkurs zu regelrechten Shoppingtouren auf dem Börsenparkett einluden, weil die internationalen Börsen eine schwache Phase durchleben mussten.
Auch in anderen Phasen, etwa in der starken Zeit bis April 2009 oder der den schwachen Monaten zwischen November des vergangenen Jahres bis zum Februar 2010 bewiesen die Anleger, dass sie sehr wohl etwas vom Börsengeschäft verstehen, indem sie rechtzeitig ein- oder ausstiegen. Wissen muss man allerdings, dass Kauf und Verkauf nur wechselseitig funktionieren. So muss es zwangsläufig auch die großen Verlierer gegeben haben.

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