Nachhaltige Geldanlagen gewinnen immer mehr an Bedeutung
06.09.2010 - Nachhaltige Geldanlagen gewinnen immer mehr an BedeutungNachhaltige Geldanlagen gewinnen immer mehr an Bedeutung
Das Anlegerverhalten hat sich seit der großen Wirtschafts- und Finanzkrise vor zwei Jahren offenbar stark gewandelt, denn im Jahr 2009 verzeichneten nachhaltige Geldanlagen einen Zuwachs von ca. zwei Dritteln und konnten damit ihren Marktanteil weiter ausbauen. Dies ergab der „Marktbericht Nachhaltige Geldanlagen 2010 – Deutschland, Österreich und die Schweiz“, der einmal im Jahr vom Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) veröffentlicht wird und der insgesamt einen Zuwachs der nachhaltigen Geldanlagen auf 38 Milliarden Euro in Deutschland, Österreich und der Schweiz registrierte. Dabei kam heraus, dass in allen drei Ländern neue Höchstmarken erreicht wurden, wobei in Deutschland 2009 insgesamt 13 Milliarden Euro in Anlageprojekte investiert wurden, die als nachhaltig bezeichnet werden können.
Die Schweiz ist in diesem Bereich traditionell sehr stark
Nachhaltige Investments waren in der Schweiz seit jeher ein besonders interessantes Thema, was auch das Wachstum um 63% auf insgesamt 23 Milliarden Euro zeigt. Österreich kommt hingegen lediglich auf ca. 2 Milliarden Euro kann aber ein Wachstum von weit über 100% verzeichnen. FNG-Chef Volker Weber sieht die Branche insgesamt in einem sehr guten Zustand und es wird auch bei den verschiedenen Finanzdienstleistern allgemein erwartet, dass sich der positive Trend im Jahr 2010 entsprechend fortsetzen wird.
Gemessen am Kapitalmarkt sind nachhaltige Geldanlagen immer noch ein kleiner Posten
In Bezug auf die Gesamtkapitalmärkte in den drei untersuchten Ländern ergab der Marktbericht für Deutschland eine Quote der nachhaltigen Investments von 0,8% am gesamten Handelsvolumen, wohingegen in Österreich dieser Anteil bei 1,50% und in der Schweiz sogar bei 3,80% liegt. Darüber hinaus ist laut FNG-Geschäftsführerin Claudia Tober vor allem in Deutschland und der Schweiz vermehrte Aktivität von privaten Investoren zu beobachten, was zeigt, dass nachhaltige Geldanlagen auch mehr und mehr für Kleinanleger interessant werden und nicht mehr nur eine Anlagemöglichkeit für große Fondsgesellschaften darstellen. Es bleibt nun abzuwarten, wie sich die das Interesse an nachhaltigen Investments in der Zukunft entwickeln wird, denn dann zeigt sich letztlich ganz genau, ob sich das Anlegerverhalten wirklich nachhaltig verändert hat oder ob es sich lediglich um eine Reaktion auf die Krise und unvorsichtige Fondsmanager handelt, die schnell wieder abebbt.
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