Kreditausfälle bei Gewerbeimmobilien könnte erneute Krise auslösen
17.02.2010 - Kreditausfälle bei Gewerbeimmobilien könnte erneute Krise auslösen
Kreditausfälle bei Gewerbeimmobilien könnte erneute Krise auslösen
International zeigt man sich optimistisch, dass die Rettungsmaßnahmen der verschiedenen Regierungen im Zuge der Finanzkrise die erhoffte Trendwende herbeigeführt hat. Wie derzeit von verschiedenen Experten gemutmaßt wird, könnte es bei diesen Hoffnungen jedoch eher um Zweckoptimismus denn um berechtigte Zukunftsprognosen handeln.
International zeigt man sich optimistisch, dass die Rettungsmaßnahmen der verschiedenen Regierungen im Zuge der Finanzkrise die erhoffte Trendwende herbeigeführt hat. Wie derzeit von verschiedenen Experten gemutmaßt wird, könnte es bei diesen Hoffnungen jedoch eher um Zweckoptimismus denn um berechtigte Zukunftsprognosen handeln.
Ein Blick über den großen Teich lässt momentan vermuten, dass die angeblich überstandene Krise keineswegs hinter uns liegt. Eher kann nach Einschätzung von Analysten von der sprichwörtlichen Ruhe vor dem Sturm gesprochen werden, an deren Ende eine große Welle von Problemen stehen könnte, die noch größeres Ausmaß erreichen können als die bisherigen Auswirkungen, die bereits massive Spuren auf dem Immobilienmarkt und nicht zuletzt den Arbeitsmärkten in aller Welt hinterlassen hatten.
Vor allem in den USA gibt es sie bereits, die ersten Anzeichen, die auf eine erneute Finanzkrise hindeuten. Nicht nur, weil in vielen Metropolen wie in New York einstige Vorzeige-Immobilien leer stehen und dem baulichen Verfall anheim fallen. Derartige Indizien sind nur die Spitze des Eisberges. Die US-Wirtschaft – so die pessimistischen Prognosen – könnte bald erneut in einen Abwärtsstrudel geraten. Einziger Unterschied in der jetzigen Situation, in der die Politik weiterhin das Ende der Rezession feiert, ist die Tatsache, dass es bei der aktuellen Problematik nicht um den Bereich des Immobilienmarktes geht, der die Privatverbraucher betrifft. Dieses Mal sind es die Gewerbeimmobilien, die seit einigen Monaten in den USA zum Problemkind mutieren.
Erste Warnungen sehen massive Gefahr durch Wertverluste bei Immobilien
Es war das Aufsichtsgremium des US-Kongresses selbst, das vor den drohenden Veränderungen in dieser Sparte des Marktes warnte. Allein bis 2014 lauert auf dem Gewerbeimmobilienmarkt ein Schuldenvolumen von insgesamt etwa 1,4 Billionen US-Dollar. Der Bereich bringt es auf ein Gesamtvolumen von rund 6,7 Billionen US-Dollar. Was ein Krisenausbruch hier bedeuten könnte, wird deutlich im Vergleich zum Haushalt der USA für das kommende Jahr. Das Volumen des Gewerbeimmobilienmarkts bringt es auf einen fast doppelt so hohen Wert.
Sollten sich in diesem Bereich tatsächlich die befürchteten Zahlungsausfälle ergeben, wäre das genaue Ausmaß kaum absehbar. Klar scheint nur, dass ein solches Szenario selbst beim durchschnittlichen US-Bürger bleibende wirtschaftliche Spuren hinterlassen würde. Von einem Ende der Krise kann somit nicht die Rede sein. Denn schon jetzt sind viele Immobilien nicht das wert, was die Kreditvolumina auf den ersten Blick vermuten lassen. Problematisch bei den Gewerbeimmobilien: Projekte in diesem Bereich müssen erst am Ende der Darlehensfristen getilgt werden. Doch mancher Bauherr kann die Kreditkosten nicht abdecken, weil ihm keine neuen Darlehen gewährt werden. Fehlt es an den nötigen Mitteln, steht die Zwangsversteigerung ins Haus. Und hier schließt sich der Teufelskreis, weil viele gewerbliche Immobilien seit Baubeginn rapide an Wert verloren haben. Erneut könnte es zu etlichen Bankenpleiten kommen, wenngleich die Experten eher die kleineren Institute als potentielle Leidtragende sehen.
Derzeit spricht man branchenintern von einem Verlustpotenzial in Höhe von 300 Milliarden US-Dollar durch den Wertverlust bei Gewerbeimmobilien in den USA. Und einmal mehr können Tausende Arbeitsplätze infolge einer erneuten Krise auf der Strecke bleiben. Von einem möglichen Zusammenbruch des Kreditmarktes ganz zu schweigen. Wieder droht ein Domino-Effekt mit gravierenden Folgen, nicht nur für Unternehmen der Bankenbranche in den USA. Dennoch auch europäische Banken wie die Deutsche Bank sind nach wie vor bei den Finanzierungsmodellen auf dem US-Immobilienmarkt involviert.
Schon jetzt fordern erste Branchenkenner erneute staatliche Hilfsstellungen. Denn nur auf diese Weise könnte ein erneuter Ausbruch der Krise verhindert werden, der vielleicht sogar schlimmere Konsequenzen für die Weltwirtschaft haben könnte als es seit 2007 der Fall war.
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