Die Geldanlagen und ihre Zinsen im Wandel des vergangenen Jahres
30.12.2009 - Die Geldanlagen und ihre Zinsen im Wandel des vergangenen Jahres
Die Geldanlagen und ihre Zinsen im Wandel des vergangenen Jahres
Festgeld im steten Abwärtstrend
Festgeld im steten Abwärtstrend
In einem anderem Umfeld – etwa im satirischen Kabarett – wäre eine Einleitung mit den Worten „die Älteren werden sich noch gut erinnern können ...“ möglicherweise ausgesprochen passend. Im Jahresrückblick verbietet sich diese Eröffnung im Zusammenhang mit Geldanlage-Formaten wie einem
Festgeldkonto
, bei den Anleihen und den Tagesgeldkonten auf dem deutschen Markt aber im Grunde schon im Vorhinein. Zu rasant ging der Absturz bei den Zinssätzen innerhalb weniger Monate voran.
Noch Ende 2008 und sogar in den ersten Wochen dieses Jahres waren Zinssätze von deutlich über vier Prozent keine Seltenheit. Zeitweise waren sogar Werte jenseits der Schwelle von fünf Prozent erzielbar, wie am Beispiel der Autobank Mercedes-Benz Bank vor gut 12 Monaten ablesbar ist. Um sich das ganze Ausmaß des zinslichen Dilemmas vor Augen zu führen, reicht beim Festgeld bereits der Blick auf den durchschnittlichen Zinssatz, der vor einem galt. Damals lag der Durchschnitt fast bei einer vier vor dem Komma (laut FMH 3,70 Prozent). Heute müssen sich Anleger mit deutlich niedrigeren Zinssätzen zufrieden geben. Laut der Agentur FMH liegt der aktuelle Wert nur noch bei etwas mehr als 1,10 Prozentpunkt, auch wenn es noch immer einige wenige Ausnahmen gibt.
Tagesgeld verliert ebenfalls
Eine ähnliche Entwicklung erlebten die deutschen Sparer beim
Tagesgeld
mit innerhalb des hinter uns liegenden Jahres. Dort steht anstelle des vor einem Jahr geltenden Durchschnittszinssatzes von knapp über 3,20 Prozent längst nur noch ein Wert von 1,24 Prozent. Als das zentrale Argument für die Entwicklung bei den Zinssätzen wird von den Banken der gravierend gesenkte Leitzins der Europäischen Zentralbank angeführt. Und damit haben die Institute durchaus die passende Erklärung zur Hand, mit der sich die Anleger vermutlich abfinden könnten. Wenn nicht zwei Auffälligkeiten bei den verbrauchernahen Experten auf Widerspruch stoßen würden.
Sparbriefe büßen deutlich weniger ein
Da ist zum einen die Tatsache, dass die Zinssätze bei den langfristigen Anlageformaten wie den
Sparbriefen
auffallend langsamer gefallen sind. Dort liegt das derzeitige durchschnittliche Niveau laut FMH momentan mit einem Wert von etwa 2,90 Prozent nur ein Prozent unter dem Vorjahresdurchschnitt. Als zweites Gegenargument dienen die Bedingungen auf dem Kreditmarkt. An dieser Stelle müsste sich der Leitzins der Eurozone eigentlich ebenfalls deutlicher bemerkbar machen. Historisch niedrige Zinssätze sind an dieser Stelle aber eher Ausnahmeerscheinungen, obwohl es sie tatsächlich gibt an der Spitze der Kreditranking.
Was passiert 2010?
Vor allem, wenn man sich die Entwicklungen und Gegebenheiten im Bereich der Baufinanzierungs-Angebote ansieht. Mit Spannung darf im neuen Jahr beobachtet werden, ob ein Anstieg des Leitzinses – der von vielen Analysten spätestens für die Sommermonate erwartet wird – die Gründe für die vergangenen Zinssenkungen auf Seiten der Banken bestätigt. Denn eigentlich müsste eine Anhebung des Leitzinses durch die
EZB
relativ schnell einen Anstieg der durchschnittlichen Zinssätze bei den Geldanlagen bewirken. Bis dahin wird mancher Anleger eher davon ausgehen, dass die Banken aufgrund der günstigen Interbanken-Konditionen kein Interesse an den Einlagen der Kunden haben.
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