Frauen holen bei der Altersvorsorge auf
25.08.2010 - Frauen holen bei der Altersvorsorge aufFrauen holen bei der Altersvorsorge auf
Die Rentenlücke ist kein Schreckgespenst, das von der Versicherungswirtschaft in die Welt gesetzt wurde, um mehr Verträge zu verkaufen. Die Rentenlücke ist real und lässt sich – zumindest grob geschätzt – auch beziffern. Alleine bei den Frauen reicht die Lücke vom letzten Gehalt zur künftigen Rente gesamt gesehen in die Billionen.
Trotzdem wird das Thema private Altersvorsorge in vielen Haushalten auch weiterhin eher stiefmütterlich behandelt. Die Warnung, dass vor allem Frauen sich mehr um die Alterssicherung kümmern und ein paar Euro auf die hohe Kante legen müssen, scheint jetzt so langsam aber sicher Gehör zu finden. Laut Deutschen Institut für Altersvorsorge (DIA) holen die Damen bei der Altersvorsorge kräftig auf, unter anderem weil sich der Unterschied bei den Renten von Männern und Frauen nach und nach verringert.
Frauen nutzen nicht alle Vorsorgeoptionen
Viel wichtiger aber ist, dass Frauen die Notwendigkeit der privaten Vorsorge erkennen und aktiv werden. Die Autorin der DIA-Studie „Frauen und Altersvorsorge“, Eva Kreienkamp, hat diesbezüglich festgestellt: „80 Prozent aller Frauen übernehmen selbst oder im Rahmen ihrer Familie Verantwortung für die Alterssicherung.“ Als problematisch erachtet die Expertin allerdings, dass nicht alle Optionen konsequent genutzt werden. Während immerhin zwei Drittel der Frauen Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung zahlen, bleibt die private Altersvorsorge bei 50 Prozent immer noch auf der Strecke und haben lediglich 25 Prozent der Frauen später Anspruch auf eine Betriebsrente. Dabei komme gerade der Säule „betriebliche Altersvorsorge“ eine entscheidende Rolle zu.
Einkommen gleichen sich zukünftig an
Dass viele Frauen die private Altersvorsorge schleifen lassen, liegt aus Sicht der DIA an ihrer Erwerbssituation. Frauen verdienen im Moment noch deutlich weniger als Männer. Das Ziel laute zwar, Geld zu sparen und anzulegen. Das Thema Rendite komme jedoch erst dann ins Spiel, wenn auch „ausreichend eigenes Geld“ investiert werden kann. Die Voraussetzungen dafür sehen die Experten als gegeben an, weil Arbeitskräfte demografisch bedingt knapp würden und Frauen eine immer bessere Ausbildung hätten.
Aktuell liegen die Gehälter von Männern und Frauen in der Bundesrepublik noch 23 Prozent auseinander (Europa 17,4 Prozent). Das wirkt sich auch auf die gesetzliche Rente aus, insbesondere bei Frauen, die Vollzeit arbeiten. Ermittelt wurde ein Wert von 77.000 Euro. Doch schon mit der nächsten Generation sollen diese Unterschiede weitgehend Geschichte sein.
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