Euro erreicht neuen Tiefststand – weiterhin Misstrauen der Märkte
17.05.2010 - Euro erreicht neuen Tiefststand – weiterhin Misstrauen der MärkteEuro erreicht neuen Tiefststand – weiterhin Misstrauen der Märkte
Kurz nach Öffnung der Handelsplätze ist der Euro mit 1,2237 auf den tiefsten Stand seit über 4 Jahren gefallen. Damit hat die europäische Gemeinschaftswährung 3 Cent im Vergleich zum Freitag verloren, was die Panik an den Märkten eindeutig aufzeigt. Experten gehen mittlerweile davon aus, dass die Anleger nun die längerfristigen Folgen der europäischen Finanzkrise fürchten, da die Staaten nun harte Sparprogramme auflegten und damit den Aufschwung eventuell abwürgen könnten. Der Euro hat seit Beginn des Jahres damit ca. 14% an Wert verloren, wobei die Hälfte davon allein auf den Mai 2010 fällt.
Die Euro-Staaten haben noch einiges zu tun
Auch wenn die Euro-Staaten bereits einen Schutzschirm in Höhe von 750 Milliarden Euro auf den Weg gebracht haben, müssen offenbar noch weitere Reformen angepackt werden. So äußert die HSH Nordbank in einem Marktkommentar, dass viele Euro-Staaten ihre Wettbewerbsfähigkeit und die eigene Haushaltsdisziplin stark verbessern müssten, da die Währungsunion ansonsten ihre Stabilitätsprobleme nicht lösen könne und weiterhin anfällig für Krisen wie in Griechenland bleibe. Man darf also gespannt sein, was Europas Politiker in der nahen Zukunft in Bezug auf die Finanzmärkte und den Euro-Stabilitätspakt beschließen werden, weil dies die Weichen für die Zukunft der EU stellt.
EZB will auch weiterhin entschieden aufkeimende Inflation bekämpfen
Nach der Entscheidung, künftig Staatsanleihen von wackeligen Euro-Staaten aufzukaufen, war die EZB in die Kritik geraten, weil namhafte Experten damit die Stabilität des Euros in Gefahr sahen. EZB-Präsident Trichet sagte am Wochenende jedoch, dass die EZB auch weiterhin scharf gegen Inflationsgefahren vorgehen werde. Spanische und auch griechische Anleihen stiegen zum Wochenanfang erneut in ihrer Rendite, was nach Meinung von Händlern darauf zurückzuführen sei, dass die EZB erst einmal keine weiteren Staatsanleihen gekauft habe.
Kreditausfallversicherungen sollen nach EU-Initiative verboten werden
Einige Regierungen in Europa haben offenbar eine Initiative gestartet und einen offenen Brief an US-Präsident Barack Obama geschrieben, in dem sie anregen, spekulative Kreditausfallversicherungen künftig zu verbieten, um die Stabilität und auch die Transparenz an den Finanzmärkten zu stärken. Neben dem griechischen Staatschef wurde der Brief offenbar auch von Frankreichs Präsident Sarkozy, Luxemburgs Regierungschef Juncker und Bundeskanzlerin Merkel unterschrieben. Ob ein solches Anliegen jedoch international durchgesetzt werden kann, ist bisher völlig unklar, denn bisher gibt es noch keine einheitliche Meinung zu diesem Thema. Es bleibt zu hoffen, dass die Finanzmärkte insoweit gezügelt werden können, dass durch Spekulationen künftig keine Staaten mehr an den Rand des Ruins getrieben werden können.
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