EU plant einheitliche Transparenz-Regeln für Geldanlagen
30.11.2010 - EU plant einheitliche Transparenz-Regeln für GeldanlagenEU plant einheitliche Transparenz-Regeln für Geldanlagen
Wer heute eine Geldanlage wie Zertifikate , Fonds oder fondsgebundene Versicherungen nutzen möchte, erhält zwar immer irgendwelche Angaben bezüglich der Kosten und der Risiken, jedoch sind diese nicht einheitlichen Regelungen unterworfen und damit insgesamt auch nur recht schwierig miteinander zu vergleichen. So unterliegen Fonds und Zertifikate der Finanzmarktrichtlinie Mifid, nach der auch Provisionen an Vermittler und eventuelle Interessenskonflikte aufgezeigt werden müssen. In Bezug auf die Kosten müssen Fonds eine Kostenquote und die Managementgebühren ausweisen, wohingegen dies bei Zertifikaten bisher nicht verpflichtend ist. Wiederum andere Regelungen gelten für fondsgebundene Versicherungen, da die Anbieter dort zwar die Abschlusskosten gesondert aufführen müssen, jedoch keine Angaben zu den gezahlten Provisionen zu machen brauchen. Genau aus diesem Grund möchte die EU-Kommission die Angaben zu diesen Geldanlageoptionen vereinheitlichen, so dass der Anleger eine gute Vergleichbarkeit der einzelnen Anlageprodukte erhält.
Mifid-Standards überarbeitet und ausgebaut werden
Als einen wichtigen Schritt sieht die EU-Kommission dabei die Ausweitung der Mifid-Standards an, die später auch für fondsgebundene Versicherungen gelten sollen, so dass immer die jeweiligen Provisionen und etwaige Interessenskonflikte angegeben werden und der Anleger entsprechende Problematiken sofort erkennen kann. Darüber hinaus soll ein Schema geschaffen werden, welches produktübergreifend genutzt werden kann und alle wichtigen Informationen, zu den Kosten, den Risiken und den Renditechancen enthält. Auf diesem Weg kann der Anleger dann alle Angaben auf einem zweiseitigen Blatt nachlesen, wie es bereits beim "Key Investor Information Document" für Investmentfonds Vorschrift ist.
Erste Gesetzesvorlagen für das Jahr 2011 geplant
Die Planungen für entsprechende Gesetze stehen aktuell noch ziemlich am Anfang und sollen erst 2011 in wirkliche Vorlagen münden, wobei Verbraucherschützer und Finanzdienstleister bis Januar 2011 die Möglichkeit haben, zu den Vorschlägen Stellung zu beziehen und Verbesserungsvorschläge zu machen. Robert Higginbotham, Europachef von Fidelity Investment, sagte dazu, dass die Fondsgesellschaften ganz generell für gleiche Standards in allen Bereichen sind, weil die Verbraucher nur so tatsächlich eine faire Vergleichsmöglichkeit der Produkte wahrnehmen könnten, die nicht vom jeweiligen Produkt oder dem Vertriebskanal abhängig sei. Es bleibt nun abzuwarten, wie die Gesetzesvorschläge konkret aussehen werden, aber die Absicht der EU-Kommission, die Transparenz im Dschungel der Anlageoptionen zu vergrößern, ist für die Anleger grundsätzlich erst einmal positiv zu bewerten.
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