Ethische Grundsätze bei den Riester-Produkten immer noch selten
05.01.2011 - Ethische Grundsätze bei den Riester-Produkten immer noch seltenEthische Grundsätze bei den Riester-Produkten immer noch selten
Gerade in den letzten Jahren gab es im Bereich der Geldanlage starke Bestrebungen, sich insgesamt mehr auf nachhaltige Prinzipien auszurichten. Auch wenn diese Entwicklung noch in den Kinderschuhen steckt, sind sich sehr viele Experten einig, dass soziale, ökologische und ethische Aspekte zukünftig bei Investitionen eine zunehmend wichtigere Rolle spielen werden. Bei den Anbietern von Riester-Altersvorsorgeprodukten werden vor allem ethische Aspekte bislang nur sehr begrenzt mit einbezogen, wie eine Umfrage der Zeitschrift Finanztest aufzeigt. Dabei wurden 174 Banken , Versicherungen, Bausparkassen und Fondsgesellschaften nach sogenannten Streubombeninvestments befragt, bei denen es um Investitionen in Firmen geht, die sich an der Produktion dieser international geächteten Waffen beteiligen. Das Ergebnis ist erschütternd, denn nur 12 der befragten Unternehmen schließen solche Investments tatsächlich und nachweislich aus.
Viele Riester-Anbieter halten sich bei Streubombeninvestments bedeckt
Von den 174 befragten Unternehmen haben sehr viele offenbar nur sehr verschleierte oder sogar gar keine Angaben gemacht. Die Hälfte der Versicherungsgesellschaften und 68 von 86 Banken nahmen beispielsweise erst gar nicht an der Befragung teil. Unter den 12 Riester-Anbietern, für die solche ethisch fragwürdigen Investitionen nicht in Frage kommen, waren DWS, Union Investment, der Generali Versicherungskonzern, Axa, Debeka, oecocapital, Zurich, die Raiffeisenbank Rastede, die Ethikbank sowie die Bank für Kirche und Caritas, die Rüstungsgüter allgemein ausschließt. All diese Unternehmen bekräftigten in der Umfrage nicht nur, auf solche Beteiligungen zu verzichten, sondern konnten offenbar auch Belege dafür vorbringen.
Für die Anleger werden ethische Grundsätze stetig wichtiger
Neben der Umfrage unter den Anbietern startete Finanztest zusätzlich auch eine nicht-repräsentative Online-Umfrage, an der ca. 3.500 Personen teilnahmen. Demnach würden ca. 75% der Befragten sogar auf Rendite verzichten, um Streubombeninvestments beim eigenen Anbieter sicher ausschließen zu können. Auf diese Weise lässt sich also zumindest tendenziell erkennen, dass es recht viele Anleger gibt, denen ethische Grundsätze bei der privaten Altersvorsorge wichtig sind. Es bleibt abzuwarten, wie die Anbieter generell auf diese Umfrageergebnisse reagieren und ob es zukünftig mehr Riester-Produkte gibt, bei denen Streubombeninvestment nachweislich keine Rolle spielen.
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