Sie sind hier: geldanlage-anbieter.de > News
Freitag, den 01. Mai 2015

Die ungewisse Zukunft der Direktbanken

10.05.2011 - Die ungewisse Zukunft der Direktbanken


Die ungewisse Zukunft der Direktbanken

Direktbanken boomen, bewegen sich aber auf einem sehr schmalen Grat. Einige der Unternehmen werden es aus Sicht von Experten in den kommenden Jahren nicht schaffen, dauerhaft die Balance zu halten und könnten möglicherweise ganz vom Markt verschwinden. Das Problem der Branche: Es sind zu viele Banken mit von der Partie, und es werden immer mehr. Konkurrenz belebt vom Prinzip her zwar das Geschäft, allerdings nur, wenn sich die Teilnehmer deutlich genug voneinander absetzen. Das ist im Direktbankenmarkt derzeit aber noch nicht wirklich der Fall.
Reine Transaktionsbanken
Dass Banken, die ausschließlich online agieren, gefragt sind wie selten zuvor, hat vornehmlich zwei Gründe: Sie arbeiten nach einem sehr einfachen Schema und konzentrieren sich auf wenige Produkte. Das kommt vor allem Kunden entgegen, die sich nicht mit komplizierteren Anlagestrategien befassen, sondern einfach nur ihr Kapital als Tagesgeld , Festgeld und gegebenenfalls in Fonds investieren möchten. Punkt zwei sind die Konditionen. Diesbezüglich sind Direktbanken der Filial-Konkurrenz in der Regel haushoch überlegen. Das zeigen vor allem die Zinsen bei der Geldanlage. Bank- und Finanzexperten, die vom Handelsblatt befragt wurden, bezeichnen die Unternehmen daher auch gerne als „reine Transaktionsbanken“.
Beratung als Schlüssel zum Erfolg
Um auch in Zukunft überlebensfähig zu sein, müssten sich die Direktbanken von dem einfach gestrickten Modell verabschieden. Bankenprofessor Klaus Fleischer (Hochschule München), rät den Unternehmen zu mehr Beratung. Doch genau da liegt die Krux. Beratung kostet Geld. Dadurch steigen die Kosten. Das wiederum wirkt sich auf die Konditionen unter anderem beim Fest- und Tagesgeld aus. Für Klaus Fischer ist daher absehbar, dass es demnächst zu einem Konzentrationsprozess kommen wird, wenngleich nach wie vor neue Banken auf den Markt drängen, die für die Muttergesellschaften Refinanzierungsquellen anzapfen sollen.
Umkämpfter und attraktiver Markt
Für Markus Gunter, Vorstand der DAB Bank, zeigen die aktuelle Entwicklung und der Einstieg neuer Konkurrenten, „dass es ein umkämpfter, aber auch attraktiver Markt ist“. Das gilt ganz sicher für das Tagesgeldkonto, das zu den besten Pferden im Stall der Direktbanken gehört. In anderen Bereichen, wie zum Beispiel dem Brokerage, sieht es eher mau aus. Hier rechnet niemand mit größerem Wachstum. Versuche, etwa die Honorarberatung zum Depot bei der comdirect Bank, haben bislang kaum Früchte getragen. Das Angebot nutzen nur knapp 1.530 Kunden. Dabei ist es durchaus der richtige Weg. Laut Klaus Fleischer müssen die Direktbanken neue Produkte anbieten, auch wenn sie die Geschäfte gegebenenfalls nur vermitteln – zum Beispiel bei der Immobilienfinanzierung. Comdirect arbeitet hier mit Interhyp zusammen.

Anzeigen




Geldanlage-Ratgeber


Fordern Sie unseren kostenlosen Geldanlage
-Ratgeber mit zahlreichen Tipps zur Geldanlage an und bleiben Sie monatlich mit unserem Newsletter auf dem Laufenden.

Anmelden
Abmelden
abonnieren!