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Freitag, den 01. Mai 2015

Die Misere gesperrter offener Immobilienfonds

01.09.2010 - Die Misere gesperrter offener Immobilienfonds


Die Misere gesperrter offener Immobilienfonds

Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat viele offene Immobilienfonds samt den Anlegern eiskalt erwischt. Sie wurden aufgrund zu hoher Mittelabflüsse im wahrsten Sinne des Wortes eingefroren. Die Sperre dauert bei einigen Fonds nun fast zwei Jahre. Solange dürfen die Gesellschaften den Anlegern die Auszahlung des angelegten Kapitals maximal verweigern. Wie es nach Ablauf der Zwei-Jahres-Frist um die betroffenen Immobilienfonds bestellt ist, lässt sich nur schwer vorhersagen. Von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, kurz BaFin, haben sie eine ganz klar formulierte Hausaufgabe bekommen: „Schafft Liquidität.“
Portfolios werden gelichtet
Diese Aufgabe wird von den Fondsgesellschaften nach fast dem gleichen Prinzip angegangen, immer angetrieben und unter Beobachtung der BaFin: Sie lichten ihr Immobilienportfolio, um liquide zu werden. KanAm trennt sich beim US-Grundinvest von Immobilien im Wert von 300 Millionen US-Dollar und halbiert damit das Fondsvolumen. Deutlich mehr Geld fließt beim Degi Europa von Aberdeen. Hier geht es um immerhin 1,6 Milliarden Euro, die unkommentierten Gerüchten zufolge umgeschichtet werden sollen. Der Verkauf würde dann nicht am freien Markt erfolgen, sondern innerhalb der Gesellschaft an einen Spezialfonds, der sich ausschließlich an institutionelle Anleger wendet. Bislang wurden solche Geschäfte von der BaFin abgelehnt, auch wenn das Investmentgesetz sie nicht ausdrücklich verbietet.
Überlebenschancen nehmen ab
Der Weg, den KanAm einschlägt, dürfte für weniger Diskussionen sorgen. Laut Unternehmenssprecher Michael Birnbaum werden gerade Immobilien in Washington, Florida und Kanada verkauft. Anschließend können die Anleger selbst entscheiden, ob sie dem Fonds die Treue halten oder sich von ihren Papieren trennen wollen. Einen ähnlichen Kurs werden bis 2012 noch acht weitere Fondsgesellschaften einschlagen müssen. Insgesamt liegen Fonds mit einem Volumen von 25 Milliarden Euro auf Eis. Aus Expertensicht sinken die Chancen, am Markt zu überleben, von Tag zu Tag. Während nicht gesperrte Fonds aktuell günstig auf Einkaufstour gehen und auf eine Besserung auf dem Immobilienmarkt hoffen können, hapert es bei den anderen am nötigen Kapital, um mitzuhalten.

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