Die Einlagensicherung innerhalb der EU
14.06.2011 - Die Einlagensicherung innerhalb der EUDie Einlagensicherung innerhalb der EU
Sicherheit geht vor. Nach diesem Motto entscheidet die überwiegende Mehrheit der Bundesbürger auch in puncto Geldanlage . Bestätigt wird diese Haltung durch unzählige Studien zum Anlage- und Sparverhalten, bei denen sichere Produkte wie das Sparbuch , Tages - und Festgeld unangefochten die Spitzenpositionen für sich beanspruchen. Doch wie ist es um die Sicherheit bestellt, wenn die Bank ihren Hauptsitz im Ausland hat? Ein Bericht der ARD-Sendung“ Plus-Minus“ hat diesbezüglich für einige Verwirrung gesorgt und der Redaktion von „Finanztest“ dutzende E-Mails besorgter Sparer beschert.
Sicherungsgrenze: 100.000 Euro
Um die Antwort des Verbrauchermagazins vorwegzunehmen: „Bei ausländischen Banken aus der Europäischen Union ist Spargeld bis 100.000 Euro genauso sicher wie in Deutschland.“ Dafür sorge die Richtlinie der Europäischen Union, wonach je Bankkunde mindestens 100.000 Euro abgesichert sein müssen. Darüber hinaus schreibt die EU vor, dass die Entschädigung im Fall einer Bankenpleite nicht länger als 30 Arbeitstage in Anspruch nehmen darf. Allerdings: Deutsche Kunden, die ihr Kapital bei einem ausländischen Geldinstitut investiert haben, müssen sich an das Einlagensicherungssystem im Mutterland der Bank wenden. Genau darauf zielte „Plus Minus“ ab und ließ unangenehme Erinnerungen an den Ärger um die Kaupthing Edge Bank wieder aufleben.
Freiwillige Systeme
Als die isländische Bank pleiteging, warteten tausende Kunden aus der Bundesrepublik auf ihr Geld und mussten über Monate bangen, überhaupt einen Cent zu sehen. Das Problem: Kaupthing Edge unterlag nicht der EU-Richtlinie, so die Stiftung Warentest. Die meisten anderen ausländischen Banken, die in Deutschland Fuß gefasst haben, stammen aus den Niederlanden, Großbritannien oder Frankreich. Sie bieten Schutz über das jeweilige nationale Einlagensicherungssystem und sind darüber hinaus häufig Mitglied in einem der freiwilligen Einlagensicherungsfonds, die deutlich höhere Beträge je Kunde absichern.
Verbraucherschützer sehen Risiken bei ausländischen Banken
Nichtsdestotrotz bleibt mit Blick auf die Pleite in Island ein schaler Geschmack, der viele Sparer einen Bogen um ausländische Banken machen lässt. Bestätigt werden sie darin, so „Plus Minus“ von Verbraucherschützern: „Wir raten allen, die hohen Wert auf Sicherheit legen, davon ab, Institute mit ausländischer Einlagensicherung auszuwählen.“ Als Begründung nennt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg das Risiko, dass einige Staaten möglicherweise nicht für die Forderungen ausländischer Sparer aufkommen können. Letztlich ist es die Entscheidung der Anleger, wem sie vertrauen. Ein Blick auf die Einlagensicherung kann dabei nie schaden. Allerdings ist es absolut unverständlich, warum ohne jeden Anlass Ängste geschürt werden.
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