Die Deutschen „verschenken“ mehrere Milliarden Euro
07.06.2011 - Die Deutschen „verschenken“ mehrere Milliarden EuroDie Deutschen „verschenken“ mehrere Milliarden Euro
Dass Geld gewinnbringend und gleichzeitig sicher angelegt werden kann, dürfte den meisten Bundesbürgern bekannt sein. Immerhin wird fleißig für Tagesgeld geworben, inzwischen sogar vermehrt via TV. Die Deutschen sind allerdings eher träge und setzen ihr Wissen nicht um. Statt sich auf die Suche nach Alternativen zu machen – von denen es viele gibt, die alle Wünsche in puncto Rendite, Sicherheit und Verfügbarkeit erfüllen –, bunkern sie ihr Kapital auf dem Girokonto und verschenken damit hochgerechnet mehrere Milliarden Euro.
Anleger und Sparer sind träge
Experten haben jetzt eine Zahl vorgelegt, die Sparer und Anleger eigentlich aus der Lethargie reißen müsste. Allerdings entsprechen die Daten weitgehend den Ergebnissen, die schon vor einiger Zeit präsentiert wurden. Getan hat sich nichts bzw. nur wenig. Die aktuellen Berechnungen stammen aus der Feder des Düsseldorfer Finanzexperten Udo Keßler. Basierend auf den Daten der Deutschen Bundesbank und den Statistiken der FMH-Finanzberatung ermittelt er, wie hoch die Zinsverluste sind, weil das Geld falsch angelegt wird, und welche Mehrkosten bei Krediten in Kauf genommen werden.
Tipp: Tagesgeld statt Girokonto
Punkt eins auf der Liste war das Thema
Geldanlage
: Insgesamt verfügen die Privatpersonen in Deutschland über Sichteinlagen, also Geld auf dem Giro-, dem Tagesgeldkonto und
Sparbüchern
, in Höhe von 570,6 Milliarden Euro. Rund 35 Prozent des Kapitals, 199,7 Milliarden Euro, schlummern seelenruhig auf dem laufenden Konto. Dass das Geld nur in den seltensten Fällen verzinst wird, scheint den Deutschen zu entgehen. Eine Umfrage der Experten ergab, dass nur jede dritte Bank Guthabenzinsen einräumt, im Schnitt 0,15 Prozent. Im Vergleich dazu bewegt sich Tagesgeld aktuell bei 1,4 Prozent pro anno. Berücksichtigt man nun die Tagesgeldzinsen und die Guthabenzinsen auf dem Girokonto, entgehen den Sparern 2,5 Milliarden Euro. Bei zwei Prozent fürs Tagesgeld wären es bereits 3,7 Milliarden Euro.
Kreditoptimierung: Abrufkredit statt Dispo
Sparpotenzial im wahrsten Sinne des Wortes besteht darüber hinaus, wenn auch die Kredite bzw. die Kreditaufnahme optimiert würden. Die meisten Verbraucher machen sich diesbezüglich keine Gedanken und nutzen wie selbstverständlich den Dispositionskredit. Eine solche Kontoüberziehung schlägt im Moment mit rund 11,3 Prozent Kreditzinsen zu Buche. Ein einfacher Abrufkredit, den immer mehr Banken im Programm haben, ist mit durchschnittlich 7,0 Prozent deutlich günstiger und bietet die gleiche Leistung.
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