Der Eurokurs steigt unentwegt weiter – Geldpolitik als Ursache?
08.10.2010 - Der Eurokurs steigt unentwegt weiter – Geldpolitik als Ursache?Der Eurokurs steigt unentwegt weiter – Geldpolitik als Ursache?
Die Europäische Gemeinschaftswährung hat in den letzten Monaten eine seltsame Wandlung durchgemacht, denn noch Mitte des Jahres sprach man von einer Währungskrise und nicht wenige Skeptiker sagten gar den Untergang des Euros voraus. Seit einigen Wochen steigt der Kurs des Euros jedoch unentwegt, so das gestern zeitweise wieder die Marke von 1,40 Dollar überschritten wurde und der Euro damit auf den höchsten Stand seit 9 Monaten angestiegen ist. Neben dem Euro notiert auch der Schweizer Franken sehr hoch, in den die Anleger ebenfalls großes Vertrauen setzen.
Notenbanken intervenieren aktuell sehr stark auf den Geldmärkten
Als Hauptgrund sehen Experten und Händler die starke Intervention der Notenbanken in den USA und Japan, die ihre Geldpolitik immer weiter lockern. So hat die japanische Notenbank der Wirtschaft beispielsweise eine Nullzinspolitik verordnet, was bedeutet, dass die
Banken
sich fast zinslos frisches Geld von der Zentralbank besorgen können. Von der amerikanischen Notenbank FED wird nun ein ähnlicher Schritt erwartet, was erklärt, warum die Anleger aktuell lieber auf Währungen wie den Euro setzen, denn die EZB hat ganz klar Stellung bezogen und eine Geldpolitik angekündigt, die eher ruhig orientiert ist.
Steht der Weltwirtschaft ein Währungskrieg bevor?
Man sieht aktuell immer häufiger, dass die Notenbanken die eigenen Währungen abwerten, um der Wirtschaft durch günstigere Exportbedingungen unter die Arme zu greifen. So hat China beispielsweise über einen langen Zeitraum hinweg den Yuan künstlich niedrig gehalten und nun scheint es in Japan und den USA ähnliche Bestrebungen zu geben. Es bleibt nur zu hoffen, dass man sich auf internationaler Ebene diesbezüglich noch auf eine gemeinsame Linie einigen kann, denn ein Währungskrieg, in dem die einzelnen Notenbanken immer weiter die einzelnen Währungen abwerten, kann letztlich nur schädlich für die Weltwirtschaft sein, weil es keinem nützt, den Handel aber zum Erliegen bringen könnte.
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