Börsen in Frankfurt und New York stehen vor einer Fusion
16.02.2011 - Börsen in Frankfurt und New York stehen vor einer FusionBörsen in Frankfurt und New York stehen vor einer Fusion
Die Deutsche Börse und die NYSE (New York Stock Exchange) Euronext stehen ganz kurz vor einem Zusammenschluss. Die Aufsichtsräte beider Unternehmen stimmten diesem Plan am gestrigen Dienstag zu. Durch die Fusion der Börsen aus Frankfurt und New York würde die weltweit größte Börse entstehen.
Der neu geschaffene Börsenriese hätte dann einen Marktwert von rund 26 Milliarden Euro und einen geschätzten Umsatz in Höhe von 4,1 Milliarden Euro pro Jahr. Ferner hoffen beide Unternehmen durch den Zusammenschluss Synergieeffekte freizusetzen, die die jährlichen Kosten um bis zu 300 Millionen Euro nach unten treiben sollen.
Deutsche Börse mit Aktienmehrheit
Der Zusammenschluss der beiden Unternehmen soll durch einen Aktientausch vollzogen werden. Beide Unternehmen sollen unter dem Dach einer niederländischen Holding zusammengeführt werden. Dabei würden die Aktionäre der Deutschen Börse die Mehrheit an dem neuen Börsenriesen halten. Beide Vertragsparteien einigen sich bereits darauf, dass die Altaktionäre der Deutschen Börsen rund 60 % der Anteile erhalten sollen. Die Anteilseigner von NYSE Euronext bekämen dementsprechend nur rund 40 % der Anteile.
Auch über die Führung der neu gegründeten Holding sind sich beide Seiten schon einig. An der Spitze soll in Zukunft der Amerikaner Duncan Niederauer stehen. Eine wichtige Frage müssen die beiden Vertragspartner allerdings noch klären. Noch steht nämlich nicht fest, wie der neu geschaffene Börsenriese in Zukunft heißen soll.
Weitere Börsenplätze in Europa
Neben der New Yorker Börse, die im Volksmund auch häufig als Wall Street bezeichnet wird, gehören auch noch eine Reihe von europäischen Börsenplätzen dem Unternehmen NYSE Euronext an. Dazu zählen u.a. die Börsen in Paris, London, Amsterdam und Brüssel. Diese Börsenplätze sollen auch nach der Fusion weiterhin erhalten bleiben. Gleichzeitig will man aber auch die Positionen von Frankfurt und New York als bedeutende Finanzplätze weiter stärken.
Das Unternehmen NYSE Euronext ging aus einer Fusion des europäischen Börsenbetreibers Euronext mit der New Yorker Börse im Jahr 2006 hervor. Damals schon plante die Deutsche Börse eine Übernahme von Euronext, was aber letztlich aufgrund dieser Fusion scheiterte. Um so glücklicher zeigte sich jetzt der Chef der Deutschen Börse Reto Francioni, dass er den Zusammenschluss der Börsen aus Frankfurt und New York ins Rollen bringen konnte. Der geplanten Fusion Steine in den Weg legen, könnten aber noch die nationalen Aufsichtsbehörden.
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