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Freitag, den 01. Mai 2015

Anlegeranwälte bevorzugen selbst ebenfalls risikoarme Geldanlagen

05.09.2010 - Anlegeranwälte bevorzugen selbst ebenfalls risikoarme Geldanlagen


Anlegeranwälte bevorzugen selbst ebenfalls risikoarme Geldanlagen

Eine Berufsgruppe dürfte gerade im Zuge der Finanzkrise viele Zusatzaufträge verbucht haben, denn Anlegeranwälte werden nicht selten an die Front geschickt, wenn Privatanleger ihr gesamtes Kapital verloren haben und wegen schlechter Beratung klagen möchten. Gerade die Anlegeranwälte sollten also um die Gefahren wissen und wurden auf „ftd.de“ einmal nach ihren ganz persönlichen Geldanlageentscheidungen befragt. Dabei kam heraus, dass der ganze Berufsstand die Probleme der eigenen Mandanten vermeiden möchte und deshalb mehrheitlich auf sicherere Alternativen setzt. Auch den eigenen Mandanten raten viele Anwälte zu vorsichtigen Anlagemöglichkeiten, um die potenziellen Verluste in Grenzen zu halten.

Festgeld und Immobilien scheinen sehr beliebt zu sein

Zinseinlagen wie Festgeld oder auch Bundesschatzbriefe scheinen unter Anlegeranwälten aktuell auf jeden Fall eine Option zu sein, die häufig genutzt wird. So hat etwa der Düsseldorfer Anwalt Jens Graf in der Vergangenheit durchaus auch an der Börse investiert, ist mittlerweile jedoch auf Festgeld umgestiegen und ärgert sich über manchen Fehler in der Vergangenheit. In diesen Kanon kann auch sein Kollege aus Heidelberg, Mathias Nittel, einstimmen, der sich aufgrund seiner Mandanten-Erfahrungen als „von Berufs wegen geschädigt“ ansieht und deshalb ebenfalls nur auf Festgeld setzt. Der Siegburger Anlegeranwalt Hartmut Göddecke investiert heute vor allem in Immobilien und hat neben dem eigenen Haus auch noch einige weitere Objekte, die er vermietet. Für ein wirklich fundiertes Investment an der Börse fehlt ihm nach eigener Aussage mittlerweile einfach die Zeit.

Riskantere Aktionen werden sehr genau durchdacht

Natürlich gibt es auch unter den Anlegeranwälten durchaus einige, die auf Alternativen mit etwas höherem Risiko setzen. So zum Beispiel Jens-Peter Gieschen von der Kanzlei KWAG, der auf Unternehmensbeteiligungen setzt, jedoch bei interessanten Unternehmen immer den Weg einer direkten Beteiligung sucht und dabei zusammen mit einem Kollegen vor einem Investment alles genau checkt, um eventuell problematische Punkte schon vorher auszuschließen. Unter dem Strich lässt sich also sagen, dass die Anlegeranwälte aufgrund ihrer Erfahrungen sehr vorsichtig auf den Kapitalmärkten agieren und die Erhaltung des Kapitals mittlerweile Vorrang vor einer hohen Renditechance hat. Ob die Anleger längerfristig ebenso denken, ist ungewiss und es wird spannend, die Entwicklung auf den Kapitalmärkten in den nächsten Monaten zu beobachten.

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