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Freitag, den 01. Mai 2015

Anleger meiden Geldmarktfonds

08.03.2011 - Anleger meiden Geldmarktfonds


Anleger meiden Geldmarktfonds

Anleger reagieren sehr sensibel, wenn ihre Investments schwächeln. Das bekommen die Anbieter von Geldmarktfonds derzeit besonders heftig zu spüren. Voriges Jahr nahmen Sparer Papiere im Wert von rund 17 Milliarden Euro aus den Depots . Innerhalb von drei Jahren zogen sie insgesamt 50 Milliarden Euro ab. Der Grund ist die schlechte Rendite. Sie lag 2010 bei etwa 0,6 Prozent pro anno. Riskantere Geldmarktfonds, die als „chancenorientiert“ eingestuft sind, kamen auf drei Prozent. Die Hoffnungen ruhen jetzt auf neuen Vorschriften, die Verbrauchern mehr Sicherheit versprechen.
Schlechte Rahmenbedingungen
Das eigentliche Problem, die derzeitige Renditeschwäche, wäre damit allerdings nicht oder nur bedingt gelöst. Christopher Wolter, Analyst der Ratingagentur Feri, erklärte gegenüber der Financial Times Deutschland: „Im Moment ist mit Geldmarktfonds wenig zu holen.“ Er geht davon aus, dass die Abflüsse anhalten werden, wenn das Zinsniveau unverändert bleibt. Der Blick geht jetzt vor allem Richtung Europäische Zentralbank (EZB). Immerhin hat EZB-Chef Jean-Claude Trichet eine Zinswende angekündigt, die für etwas frischen Wind sorgen könnte – nicht nur bei Papieren, die in den Geldmarkt investieren, sondern auch bei anderen Anlagenformen wie Fest- und Tagesgeld .
Riskante Papiere lösten den freien Fall aus
Abgesehen davon, dass Geldmarktfonds unter den aktuellen Rahmenbedingungen leiden, sind die Schwierigkeiten auch auf Fehlentscheidungen zurückzuführen. Riskante Papiere konnten nur mit Verlust verkauft werden und waren mit verantwortlich für den freien Fall. Denn bislang galten die Fonds als relativ risikoarm mit einer mäßigen, aber durchaus passablen Rendite. Das soll künftig auch wieder der Fall sein. Die Europäische Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA hat neue Kriterien erarbeitet. Sie sind Voraussetzung dafür, dass ein Produkt künftig als Geldmarktfonds beworben werden darf.
Klare Laufzeitvorgaben
Zwei Kategorien soll es geben: „Short Term“ für konservative und „regular“ für risikoreichere Strategien. Sie zeichnen sich beide durch klare Laufzeitvorgaben aus, sodass langfristig ausgelegte Papiere ganz außen vor bleiben. Die Regeln müssen bis 2012 umgesetzt werden. Für die Kontrolle ist die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ( BaFin ) zuständig. Die Gesellschaften müssen jetzt also aktiv werden und ihre Fonds neu strukturieren. Ein sofortiger Aufschwung ist trotz mehr Sicherheit und Transparenz jedoch nicht zu erwarten. Viele Anleger haben sich anderen Produkten zugewandt.

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